Noch nie wurden in den vergangenen 18 Jahren weniger Jugendliche in Baden-Württemberg verurteilt als 2013. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der Verurteilten im Alter zwischen 14 und 17 Jahren um elf Prozent.

Noch nie wurden in den vergangenen 18 Jahren weniger Jugendliche in Baden-Württemberg verurteilt als 2013. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der Verurteilten im Alter zwischen 14 und 17 Jahren um elf Prozent.

 

Stuttgart - Die Zahl der verurteilten Jugendlichen hat im vergangenen Jahr den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. 2013 wurden 5828 junge Männer und Frauen verurteilt - weniger waren es zuletzt im Jahr 1995, nämlich 5651. Das sei ein Ansporn, bei der Vorbeugung nicht nachzulassen, betonte Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) bei der Vorstellung der Strafverfolgungsstatistik am Donnerstag in Stuttgart. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der Verurteilten, die im Alter zwischen 14 und 17 Jahren straffällig geworden waren, um elf Prozent.

Bei den Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren verzeichnete die Justiz ebenso einen Rückgang der Verurteilungen. Bei den erwachsenen Straftätern gab es hingegen einen leichten Zuwachs. Unter dem Strich blieb die Gesamtzahl der Verurteilungen deshalb 2013 mit rund 105 500 nahezu konstant.

Positiv verlief auch die Entwicklung bei den Verurteilungen wegen Gewaltkriminalität. Mit 4411 Schuldsprüchen wegen Vergewaltigung, Raub, Körperverletzung und Tötungsdelikten lag der Rückgang bei 3,9 Prozent. Wermutstropfen der Statistik sind die Daten für Betäubungsmitteldelikte: Die Verurteilungszahl wuchs um 7,1 Prozent auf 7982. „Vor allem bei den Jugendlichen und den Heranwachsenden müssen wir einen deutlichen Anstieg verzeichnen“, resümierte Stickelberger. Dieser sei aber auch auf verstärkte Kontrollen der Polizei zurückzuführen.