Der Badische Bauernverband möchte nicht, dass Wolf und Luchs im Südwesten wieder heimisch werden. Hintergrund ist die Sorge um Tiere in Weidehaltung, die nicht ausreichend geschützt werden könnten.

Freiburg - Die von der Landesregierung unterstützte Rückkehr von Wolf und Luchs nach Baden-Württemberg stößt auf Widerstand der Landwirtschaft. Die Raubtiere dürften im Südwesten nicht wieder heimisch werden, teilte der Badische Bauernverband (BLHV) am Mittwoch in Freiburg mit. Sonst drohe das Ende der Weidehaltung. Landwirte könnten ihre Tiere nicht ausreichend vor der Gefahr schützen. Zäune, die Wölfe und Luchse abhalten, seien zu teuer. Damit sinke die Chance auf Entschädigung, sollten Nutztiere Opfer von Wolf oder Luchs werden. Ziel müsse es daher sein, ein Wiederansiedeln von Wolf und Luchs im Südwesten zu verhindern.

 

Beide Tiere sind nach europäischen Artenschutzbestimmungen streng geschützt. Naturschützer und das Land wollen, dass sie sich wieder im Südwesten ansiedeln. Im Frühjahr war erstmals seit 150 Jahren in Baden-Württemberg wieder ein lebender Wolf gesichtet worden.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) will nach eigenen Worten ein Miteinander von Weidetieren und Wölfen erreichen. Dazu gebe es einen von Experten erstellten „Handlungsleitfaden Wolf“, der den Umgang mit dem Raubtier im Südwesten regelt. Darin enthalten sind auch Hinweise zum Schadensausgleich aus einen Fonds, wenn Wölfe Nutztiere reißen. Zudem geht es um den Schutz etwa von Schaf- oder Rinderherden.