Der Verwaltungsdirektor des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe, Michael Obermaier, wechselt nach Stuttgart ins Wissenschaftsministerium. Gegen diesen Personalwechsel hatten die Mitarbeiter im Vorfeld opponiert.

Karlsruhe - Die Solidaritätsaktionen für den Verwaltungsdirektor des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, Michael Obermeier, sind ohne Erfolg geblieben. Ungeachtet des Protests großer Teile der Mitarbeiter (die StZ berichtete) hat der Verwaltungsrat der geplanten Abordnung Obermeiers an das Stuttgarter Wissenschaftsministerium zugestimmt. Nach „eingehender Erörterung und Abwägung der berechtigten Interessen“ habe das Gremium diesen Beschluss „mit überragender Mehrheit“ gefasst, teilte das Ressort von Theresia Bauer (Grüne) mit. Er stehe noch unter dem Vorbehalt personalrechtlicher Beteiligungsverfahren.

 

Obermeier soll die Kulturförderung betreuen

Der Verwaltungsexperte Obermeier (62) solle „zum frühestmöglichen Zeitpunkt“ ins Ministerium wechseln und dort für die Umsetzung des neuen EU-Rechts bei der staatlichen Kulturförderung zuständig sein. Zugleich beschloss der Verwaltungsrat laut der Mitteilung mit großer Mehrheit, die Position eines kaufmännischen Direktors zu schaffen. Dafür werden die Bereiche Finanzen und Controlling aus der Zuständigkeit des künftigen Verwaltungsdirektors herausgelöst. Mit der Neuordnung der Strukturen werde ein vor zwei Jahren begonnener Prozess abgeschlossen, ließ Bauer erklären; Grundlage seien die Empfehlungen eines Gutachters.

Dieser hatte gravierende Mängel im Finanzbereich des Theaters festgestellt, insbesondere beim Controlling. Die Ministerin und der Karlsruher OB Frank Mentrup (SPD) stellten klar, dass es am Badischen Staatstheater weiterhin „keine Doppelspitze“ geben werde. Alleiniger Chef bleibt der Generalintendant Peter Spuhler. Er gilt als eine der treibenden Kräfte bei der Neuordnung; der Verwaltungsdirektor soll sie nicht vorbehaltlos unterstützt haben.