Ein Notarzteinsatz hat am Mittwochvormittag den Bahnverkehr zwischen Esslingen und Bad Cannstatt lahmgelegt. Der Schienenersatzverkehr bestand lediglich aus zwei Bussen – viel zu wenig, um dem Personenandrang Herr zu werden.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Esslingen/Stuttgart - Wer am Mittwochvormittag die Bahntrasse von Plochingen Richtung Stuttgart nutzen wollte, die vor allem von der S 1 und Regionalzügen befahren wird, musste ein starkes Nervenkostüm mitbringen. Die Strecke bis Bad Cannstatt war aufgrund eines Notarzteinsatzes von 9.55 bis 12 Uhr komplett gesperrt. Der Schienenersatzverkehr – zwei Busse – konnte dem Personenandrang nicht annähernd gerecht werden.

 

Zunächst schürte die Lautsprecheransage, dass auf dem Vorplatz des Esslinger Bahnhofs ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet wurde, noch Hoffnung. Mehrere hundert Fahrgäste pilgerten umgehend vom Bahngleis zum Busbahnhof. Und als schließlich kurz vor 11 Uhr ein einziger Bus vorfuhr, stellte sich Ernüchterung bei vielen ein. „Das ist doch ein Witz“, sagte ein Mann in den hinteren Reihen.

Auf Kapazitäten von Busunternehmen angewiesen

Nur, wer zufällig vorne stand, hatte eine Chance, Richtung Stuttgart zu kommen. Denn insgesamt waren nur zwei Busse für den Schienenersatzverkehr im Einsatz, wie ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt: „Wir fragen bei Busunternehmen an, sind natürlich auch von deren Kapazitäten abhängig.“

Wofür Bahnreisende wenig Verständnis aufgebracht haben dürften. Denn während in Esslingen immerhin noch eine gesamte Busladung gen Stuttgart befördert werden konnte, wird das an den bis Cannstatt angefahrenen Haltestellen – also Mettingen, Obertürkheim, Untertürkheim und Neckarpark – wohl kaum der Fall gewesen sein. „Da konnten nur so viele Fahrgäste zusteigen, wie ausgestiegen sind“, so der Sprecher der Bahn.

Nach 12 Uhr hat sich der Bahnverkehr wieder stabilisiert, der Rückstau weitestgehend aufgelöst. Auch bei andere S-Bahn-Linien kam es durch den Notarzteinsatz zu Verspätungen.