Mit dem Rauschen von der nahen Autobahn soll noch dieses Jahr Schluss sein: Die Anwohner der Gründgensstraße in Stuttgart-Vaihingen freuen sich über den Bau einer Lärmschutzwand. Zudem wird die Brücke über die Panzerstraße saniert.

Vaihingen - Seit Juli ist die rechte Ausfädelspur der A 831 an der Ausfahrt Vaihingen gesperrt. Dort wird die seit Ende 2013 angekündigte Lärmschutzwand gebaut; Anwohner der Gründgensstraße hatten dies lange gefordert. Die Wand wird im Rahmen des Lärmsanierungsprogramms für Bundes- und Landesstraßen realisiert. Ende Dezember 2013 hatte das Verkehrsministerium verkündet, dass innerhalb von drei Jahren Lärmschwerpunkte im Land angegangen werden sollen.

 

Das Bauwerk wird 500 Meter lang sein. Es beginnt auf Höhe des Autohändlers an der Gründgensstraße und reicht bis um die Kurve zur Hauptstraße. An der höchsten Stelle ist die Betonwand 3,70 Meter hoch, zur Hauptstraße hin wird sie niedriger. „Es handelt sich um farbig gestalteten Beton mit Glaselementen“, erklärt Ulrike Conle vom Baureferat des Regierungspräsidiums Stuttgart. Der angedachte Fertigstellungstermin ist Mitte bis Ende November.

Brücke und Fahrspur müssen verbreitert werden

Die Bauarbeiten schlagen mit 1,8 Millionen Euro zu Buche. Allerdings umfassen diese nicht nur die Lärmschutzwand, sondern auch Arbeiten an der Unterführung der Panzerstraße. „Die Brücke muss an dieser Stelle verbreitert werden, um Platz für die Lärmschutzwand zu schaffen. Außerdem mussten wir die Widerlager sanieren“, erklärt Conle. Widerlager sind die Endstützen an beiden Seiten der Brücke. Fußgänger und Radfahrer können die Unterführung während der circa sechs Wochen andauernden Bauarbeiten weiterhin nutzen.

Zwischen Fahrbahn und Lärmschutzwand wird zudem eine 80 Zentimeter hohe Betonleitwand gebaut; dafür muss die Fahrspur 50 Zentimeter verbreitert werden. „Das ist nötig, weil die Lärmschutzwand einen Aufprall nicht aufnehmen könnte, sollte es zu einem Unfall kommen“, erklärt Conle. Im Februar, noch vor Beginn der Vegetationsphase, mussten außerdem einige Bäume gefällt werden. Man habe sich bemüht, die Zahl so gering wie möglich zu halten, so Conle. Dennoch sehe es derzeit sehr kahl dort aus. „Es wird aber wieder aufgeforstet“, verspricht sie.

Anwohner sind zufrieden

Bei den Anwohnern der Gründgensstraße sind die Bauarbeiten positiv aufgenommen worden. „Wir freuen uns natürlich, dass sich nun endlich was tut“, sagt Peter Raez. Man verspreche sich einiges von der Schutzwand, nicht nur eine Lärmminderung, sondern auch, dass Abgase von ihnen ferngehalten würden. Dass die Bauarbeiten selbst nun einiges an Lärm produzierten, nehme man hin, so der Hauseigentümer. Schließlich seien diese absehbar.

Mehr Sorgen macht sich der 70-Jährige bezüglich der künftigen Entwicklung des nahen Eiermann-Areals. „Ich befürchte, dass unsere Straße dann vermehrt als Zu- und Abfahrtsstraße genutzt wird, sollte das Gelände entwickelt werden“, sagt Raez. Freilich steht diese Sache aber noch in den Sternen. Es kürzlich war diskutiert worden, dort eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge einzurichten. Die Stadt winkte ab, denn die Gebäude sind sanierungsbedürftig. Das Land nahm die Idee zuerst ernst, kam aber zum selben Schluss.