Pendler können aufatmen: die Bauarbeiten an der Bahnstrecke im Kreis Böblingen sind beendet – vorerst. Denn in den Sommerferien müssen Bahnkunden erneut auf den Schienenersatzverkehr umsteigen.

Böblingen - Zwei Wochen lang wurde an der Bahnstrecke zwischen Böblingen und Herrenberg gebaut, seit Montag rollen die Züge wieder. Ein Grund zum Aufatmen für viele Pendler, die sich in den Pfingstferien in teils überfüllte Ersatzbusse hatten zwängen müssen, um etwa von Herrenberg nach Böblingen und von dort weiter nach Stuttgart zu kommen.

 

Dass Busse gerade in den Stoßzeiten überfüllt sein könnten, lasse sich nicht vermeiden, sagte ein Bahnsprecher. Auch in Zügen finde man zu bestimmten Zeiten oft keinen Sitzplatz. Aber: „Es ist kein Fahrgast zurückgeblieben.“ Für den Fall eines extremen Andrangs auf den Schienenersatzverkehr habe man immer je einen Bus in Böblingen und einen in Herrenberg in Reserve gehabt, ihr Einsatz sei in dieser Bauphase aber nicht nötig gewesen.

55.000 Meter Schienen, 45.000 Schwellen und 250.000 Tonnen Schotter und Aushub

Auch deshalb will die Bahn dem Sprecher zufolge das Konzept des Schienenersatzverkehrs für die nun noch anstehenden, auf sechs Wochen angesetzten Bauarbeiten in den Sommerferien beibehalten. „Vom Grundsatz her wird es so sein wie bisher“, sagte er. Für die Passagiere der S-Bahn, die beispielsweise in Ehningen oder Gärtringen ein- oder aussteigen wollten, verkehrten wieder Ersatzbusse, die die einzelnen Orte anfahren. Als Ersatz für den Fernverkehr solle erneut ein Bus über die Autobahn fahren und nur in Böblingen und Herrenberg halten. Auch das Konzept der Haltestellen solle beibehalten werden. Ob einzelne Standorte verändert werden, konnte der Sprecher aber noch nicht sagen. Dazu wolle man zunächst die Fahrer der Ersatzbusse nach ihren Erfahrungen befragen. Eventuelle Änderungen wolle man rechtzeitig bekanntgeben. Fest steht aber bereits, dass die Bahn-Mitarbeiter, die etwa im Bahnhof Böblingen Reisenden den Weg zum Schienenersatzverkehr gewiesen haben, auch in den Sommerferien wieder vor Ort sein sollen.

24 Millionen Euro kostet die Sanierung der Gleise zwischen Böblingen und Herrenberg. Betroffen ist eine Strecke von 27 Kilometern, dazu kommen 18 Weichen und zwei Bahnhofsgleise. Während der Bauarbeiten werden fast 55 000 Meter Schienen, 45 000 Schwellen und 250 000 Tonnen Schotter und Aushub ab- und antransportiert – auf der Schiene. In den Sommerferien, genauer vom 27. Juli bis 12. September, wird der Abschnitt zwischen Böblingen und Herrenberg dafür zum dritten und letzten Mal gesperrt.