Die Rohre für Ab- und Regenwasser im Bereich Meßstetter, Reichenberger, Kolbäcker und Gammertinger Straße sind marode und müssen erneuert werden. Dabei werden sie gleich vergrößert. Baubeginn ist im November.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Ein Teil der Kanäle unterhalb der Meßstetter, Reichenberger, Kolbäcker und Gammertinger Straße muss erneuert werden. „Die Kanäle sind teilweise noch aus den Dreißigerjahren“, sagt Ekkehardt Schäfer von der Stadtentwässerung Stuttgart (SES). „Bei der routinemäßigen Kontrolle haben wir festegestellt, dass die Bausubstanz recht schlecht ist, die Kanäle haben teilweise Risse.“

 

Nun werden sie durch größere ersetzt, „Aufdimensionierung“ nennt man das. Statt einem Durchmesser von bislang 40 Zentimetern werden die Rohre künftig 1,40 Meter breit sein. Das ist nötig, weil das Regenwasser künftig nicht mehr über die Regenüberläufe an der Meßstetter Straße abfließen soll, sondern ebenfalls über die Kanäle in den erst im Frühjahr fertig gestellten Regenüberlaufkanal Im Schießgärtle. Dort wird das Wasser behandelt, das dreckige zum Klärwerk Möhringen abgeführt und das saubere Regenwasser in die Körsch weitergeleitet, erklärt Schäfer. Die vier Regenüberläufe an der Meßstetter Straße werden dann stillgelegt.

Höhere Kosten wegen längerer Kanalführungen

Die derzeitigen Kostenschätzungen liegen bei 3,8 Millionen Euro. Veranschlagt waren zunächst 2,4 Millionen Euro. Die Mehrkosten sind dadurch begründet, dass die neuen Kanäle ursprünglich geradlinig entlang der bestehenden Trasse gebaut werden sollten. „Doch die Eigentümer waren nicht bereit, die Kanäle unter ihren Grundstücken verlegen zu lassen. Die noch intakten Kanäle bleiben also bestehen“, sagt Schäfer. Die neuen Kanäle müssen nun unterhalb von öffentlichen Wegen gebaut werden. Das erfordert eine Kurvenführung auf einer längeren Strecke mit nun insgesamt 534 Metern. Die Mehrkosten sind außerdem in den technischen Neuerungen seit den ersten Schätzungen und höheren Sicherheitsanforderungen für den Bau unter öffentlichem Raum geschuldet. „Wir denken aber, dass wir deutlich unter den jetzt veranschlagten Kosten von 3,8 Millionen Euro bleiben werden“, sagt Schäfer.

Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 Monate

Ein Teil der Kanäle wird in offener Bauweise verlegt, das heißt, die Straße wird auf der gesamten Länge aufgerissen und die neuen Rohre eingefügt. An der Reichenberger Straße liegen die Kanäle so tief, dass im Vortrieb gebaut wird, um den Aushub zu verringern. Das bedeutet, dass die Straße an zwei Stellen aufgemacht, der Bereich dazwischen aber unterirdisch erschlossen wird, wie beim Bau eines Tunnels.

Die Baupläne wurden bereits im Oktober 2015 vom Bezirksbeirat zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Gemeinderat wird über die Pläne am Donnerstag abstimmen. Der Baubeginn ist für November vorgesehen. „Wir möchten so früh wie möglich mit der Maßnahme beginnen und sie zügig durchführen“, sagt Schäfer. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 Monate, sodass eine Fertigstellung für das zweite Quartal 2018 geplant ist. Während der Bauzeit wird der Verkehr umgeleitet. Da es sich um ein reines Wohngebiet handelt, rechnet Schäfer nicht mit großen Behinderungen. „Der Verkehr wird über Parallelstraßen geführt“, so der Mitarbeiter von der SES.