Es hat gedauert, bis aus der Idee für eine internationale Bauausstellung in Stadt und Region Stuttgart ein konkretes Vorhaben wurde. Die Macher dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren, kommentiert Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Vor einigen Jahren ist die Idee geboren worden, vor zwei Jahren stand sie wegen des Gerangels um Kompetenzen und Finanzierung kurz vor dem Scheitern, seit vergangenem Herbst steht fest: Stadt und Region werden in zehn Jahren eine Bauausstellung ausrichten, die Iba 2027 Stadt Region Stuttgart.

 

Schon der Name macht’s deutlich

Zwei Besonderheiten sind schon im Namen ablesbar. Erstens: Das Präsentationsjahr, in dem alle Projekte der hoffentlich staunenden Öffentlichkeit gezeigt werden, liegt genau 100 Jahre nach der Werkbundausstellung auf dem Weißenhof, die heute als Meilenstein in der Architekturgeschichte gilt. Zweitens: Nicht zum ersten Mal findet eine Iba in einer Region statt, aber erstmals geht es darum, wie die drängende Frage nach der Zukunft des Wohnens und Lebens im regionalen Kontext beantwortet werden kann. Es wird neue Formen der Zusammenarbeit der Städte, die nach wie vor mehr gegen- als miteinander wirken, geben müssen. Die Region wird nach der Iba 2027 eine andere sein.

Sicheres Fahrwasser

Doch das ist Zukunftsmusik. Trotz der hohen Erwartungen, die am Mittwoch in Gemeinderat und Regionalversammlung formuliert wurden, befinden sich die Macher erst am Anfang eines mühevollen, mit Fettnäpfen gespickten Weges. Wie leicht sie zu treffen sind, zeigte die geradezu blamabel abgelaufene Aufsichtsratsbesetzung, die den lähmenden Führungsstreit im Regionalverband offenbarte. Nun muss rasch ein mutiger und durchsetzungsfähiger Intendant her, der die Iba als Leitperson voranbringt – gewiss nicht ohne Konflikte, aber nur mit solchen in der Sache.