Bei der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Zuffenhausen blickte der Vorstandsvorsitzende Hanns Hub auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück. Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Millionen Euro auf 71 Millionen Euro angestiegen.

Zuffenhausen - Dass sich die Herren auf dem Podium am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Zuffenhausen (BGZ) bereits nach wenigen Minuten geschlossen ihrer Jacketts entledigten, hatte ausschließlich mit den schwülwarmen Temperaturen im Bürgerhaus zu tun. Was den Jahresabschluss 2016 der BGZ anging, gab es für die Damen und Herren von Vorstand und Aufsichtsrat keinen Grund, ins Schwitzen zu kommen. Die Genossenschaft steht auf einem soliden Fundament und ist auf Wachstumskurs. „Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr abermals kräftig gestiegen, nämlich um 4,4 Millionen Euro auf nun 71 Millionen Euro“, verkündete Vorstandsvorsitzender Hanns Hub. Und angesichts der aktuellen und der geplanten Neubauvorhaben werde es künftig weiter nach oben gehen.

 

Zunächst ging Hub auf das Thema Mietpreisbremse ein. Er sagte, dass davon lediglich besser Verdienende profitierten, da sie so zu einer günstigen Wohnung kämen. Menschen mit weniger Einkommen hätten das Nachsehen. Das sei nicht im Sinne der BGZ. „Wir machen die Mietpreisbremse schon aus Tradition“, sagte Hub, und zwar dadurch, dass man die Nutzungsgebühren so niedrig wie möglich halte. Dennoch müsse man natürlich auf die Wirtschaftlichkeit achten. Umso ärgerlicher sei es, dass immer neue Gesetze und Auflagen die Baukosten steigerten.

Dass die BGZ trotz aller Kostensteigerungen fleißig saniert und baut, erläuterte Vorstandsmitglied Bernd Heinl. Zunächst ging er auf große Modernisierungsvorhaben 2016 ein. In Zuffenhausen wurde das Gebäude an der Cheruskerstraße 39 sowie die Häuser an der Schwieberdinger Straße 53 und Bönnigheimer Straße 2 und 4 saniert, in Ditzingen die Gebäude Weilimdorfer Straße 24/1-4. Ein Modernisierungs-Großprojekt 2017 wird der Ludwigsburger Block (Ludwigsburger Straße 54-58) in Zuffenhausen sein. Heinl streifte thematisch kurz den Hochhausbrand in London. Das dortige Gebäude sei mit brennbaren Dämmplatten aus Polyethylen verkleidet gewesen. Nicht brennbare Mineralwolle hingegen würde im Mühlhausener Julius-Brecht-Hochhaus der BGZ verwendet. In anderen BGZ-Gebäuden komme schwer entflammbares Polystyrol zum Einsatz, ergänzt von Brandriegeln aus Mineralwolle.

2017 soll das Neubaugebiet Langenäcker/Wiesert erschlossen werden

Was Neubauten betrifft, so konnten 2016 die Frauenstegstraße 11 und 15 (22 Wohnungen) sowie der Rotweg 44 /Schozacher Straße 6-10 (zusammen 35 Wohnungen) neu bezogen werden. Aktuell im Bau sind 20 Wohnungen am Tulpenapfelweg 24 und In den Obstwiesen 28, fertig werden sollen sie im Herbst 2018. Der Stammheimer Block in Zuffenhausen soll 2019 abgerissen und zum „Zuffenhäuser Garten“ mit 62 Wohnungen umgestaltet werden. Bis dahin werde es aber noch einige Zeit dauern, da man erst einen Bebauungsplan brauche. Positives vermeldete Heinl zu einem Projekt in Stammheim: „Über das Neubaugebiet Langenäcker/Wiesert kann ich Ihnen heute endlich etwas Neues berichten.“ Die Erschließung solle dieses Jahr starten, Ende 2018 könnten dann hoffentlich die Bagger anrücken.

So positiv die Bauvorhaben der BGZ auch verlaufen, so traurig war ein anderer Tagesordnungspunkt am Dienstagabend. Heinz Breuning, der 19 Jahre lang (bis 2003) Vorsitzender des Aufsichtsrats war, verstarb am 29. Mai 2017. „In insgesamt 26 Jahren hat er unsere Genossenschaft nachhaltig geprägt“, sagte der aktuelle Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Herrmann. Breuning habe für den inneren Wert der BGZ gestanden sowie für das Selbstverständnis zum genossenschaftlichen Handeln und dem Dasein für die Menschen.

Unter dem Strich steht für das Geschäftsjahr 2016 ein Jahresüberschuss von etwas unter 1,9 Millionen Euro. 187  900 Euro davon werden in die gesetzliche Rücklage eingestellt, so verbleibt ein Bilanzgewinn von knapp 1,7 Millionen Euro. Die anwesenden Mitglieder votierten ebenso einstimmig für die Feststellung des Jahresabschlusses wie für die Verwendung des Bilanzgewinns. Einstimmig wurden auch Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und Aufsichtsratschef Klaus Herrmann sowie Aufsichtsrätin Heike Mössner für drei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt.