Ludwigsburger Immobilienunternehmer, Stadträte und Bürgermeister haben sich regelmäßig zu Krisengesprächen getroffen, aber ihren Konflikt nicht gelöst. Ein Gerichtsentscheid könnte das Patt beenden.

Ludwigsburg - Seit der sogenannten Baulandoffensive 2015 haben sich Ludwigsburger Immobilienunternehmer, Stadträte und Bürgermeister regelmäßig zu Krisengesprächen getroffen, aber ihren Konflikt haben sie nicht vom Tisch bekommen. Stattdessen ist die Wut der Bauträger nur größer und das Meinungsbild im Gemeinderat noch verwirrender geworden.

 

Wer hat denn nun recht? Die Verwaltung, die behauptet, der einzige Garant für preisgünstiges Wohnen sei die eigene Wohnbaugesellschaft, denn die Privaten dächten nur an eine Profitmaximierung? Oder die Bauträger, die sagen, nur mit ihnen könne der Plan gelingen, weil sie die einzigen seien, die das Geschäft wirklich verstünden? Mit diesen – und weit komplexeren – Fragen darf sich also bald ein Gericht beschäftigen. Dass es zur Klage gekommen ist, muss man nicht bedauern. Nur ein Gericht kann klären, ob die Stadt ihre Kompetenzen überschritten hat. Oder umgekehrt: wie weit das Engagement der Privaten gehen darf – oder muss.

Bisher jedenfalls hat die Baulandoffensive nicht viel gebracht. Es wurde groß geplant, aber kaum etwas gebaut. Das lag zum Teil an diesem Streit – aber auch daran, dass der Gemeinderat noch immer nicht weiß, wie viel Wohnungsbau er will. Er könnte die Zeit nutzen, die das Gericht für die Entscheidung braucht, und endlich den nötigen Konsens im Gremium herstellen.