Das Tiefbauamt hat den Dachswaldweg umgestaltet und die Weinbergstaffel saniert. Der Bürgerverein lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Flüchtig betrachtet, sehen sie aus wie normale Pfosten. Doch wer genau hinschaut, sieht die Glitzersteine am oberen und unteren Ende der Stangen. Diese funkeln, wenn sie nachts von Scheinwerfern angestrahlt werden, sodass die Pfosten auch im Dunkeln nicht zu übersehen sind. Sollte sie jemand aber doch erst entdecken, nachdem er mit dem Auto dagegen gefahren ist, ist das auch nicht so schlimm. Denn die Pfosten sind flexibel im Boden verankert und geben nach.

 

Eine Investition, die sich langfristig rentiert

„Man sollte aber nicht unbedingt drüberfahren“, sagt Frank Hüttner. Der Leiter der Dienststelle Filder beim Tiefbauamt hat die neumodischen Pfosten bewusst am Anfang des hinteren Dachswaldwegs einbauen lassen. Denn dort sei es eng. Hüttner rechnet damit, dass die Pfosten das ein oder andere mal touchiert werden. „Bei normalen Pfosten wäre ich sicher ständig am Reparieren gewesen“, sagt Hüttner. Das habe er vermeiden wollen. Die modernen Eisensäulen seien in der Anschaffung zwar etwas teurer, langfristig würde sich die Investition aber rechnen.

Die Pfosten sind jedoch im wahren Wortsinn eine Randerscheinung. Das Ziel bei der Umgestaltung des hinteren Dachswaldwegs war: mehr Sicherheit für die Fußgänger. Und das sei erreicht worden, sagt Sigrid Beckmann. Die Vorsitzende des Bürgervereins Dachswald hat das Projekt genau verfolgt. Die Planung hat sich im Laufe mehrerer Jahre mehrfach geändert. Beckmann lobt dennoch die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.

Ein Anfang bei dem Wunsch nach mehr Sicherheit

Eigentlich sollte im vorderen und hinteren Teil des Straßenabschnitts eine verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden. Zudem war geplant, die Einfahrt zum Dachswaldweg zu verengen. Doch daraus wurde nichts. Statt dessen gilt jetzt Tempo 10, weiter hinten Tempo 20. Ein dreieckiges Warnschild weist auf die Kinder hin, die dort unterwegs sind. Eine drei Zentimeter hohe Aufpflasterung am Eingang soll die Autofahrer bremsen, indem ihnen der Eindruck vermittelt wird, dass sie einen Gehweg kreuzen.

Zusätzlich gibt es zwei Fußgänger-Rettungsinseln. So nennt Beckmann die grünen, trapezförmigen Flächen, die mit je vier Pollern abgegrenzt sind. Hübsch seien sie nicht, meint die Vorsitzende des Bürgervereins. Doch sie erfüllen ihren Zweck. Insbesondere Kinder suchen dort Schutz, wenn ein Auto kommt. Mit dem hinteren Teil der neu gestalteten Straße ist Beckmann nicht einverstanden. Die Fahrbahn sei breit und viele Autos würden zu schnell fahren, sagt sie. „Da sehe ich dringenden Nachholbedarf“, so Beckmann.

Eine neue Treppe und noch offen gebliebene Anliegen

Umso zufriedener ist die Vorsitzende des Bürgervereins mit der sanierten Weinbergstaffel. Das Tiefbauamt hatte die Treppe, die vom Weinbergweg hinunter zum Dachswaldweg führt, für 270 000 Euro richten lassen. Auslöser war ein kaputter Kanal. Für Beckmann hat aber auch die Alt-Stadträtin Roswitha Blind (SPD) ihren Anteil an der neuen Treppe. Denn die Genossen hatten 2011 durchgesetzt, dass das Tiefbauamt 300 000 Euro mehr im Jahr bekommt, um Stäffele zu sanieren. „Die Stäffele sind ein Alleinstellungsmerkmal Stuttgarts und sie sind wichtig“, sagt Blind.

Inzwischen ist das Budget des Tiefbauamts für die Instandsetzung der traditionsreichen Treppen freilich schon wieder geschrumpft. Das könnte ein Grund dafür sein, dass die Hessenlaustaffel vorerst nicht saniert wird. Aus Beckmanns Sicht ist das dringend erforderlich. Doch Frank Hüttner gibt zu, dass er diese Treppe mittelfristig nicht auf der Agenda hat. „Wir haben die Hessenlaustaffel mit Beton instand gesetzt. Unserer Einschätzung nach ist sie so noch eine Weile verkehrssicher“, sagt Hüttner. Es gebe andere Treppen im Bezirk, deren Zustand deutlich schlechter sei. Beispielsweise das Stäffele von der Vaihinger Paradiesstraße hinunter zur Stadtbahnhaltestelle Fauststraße.