Zwei Eichen nahe der Stadt Schorndorf sind von Unbekannten schwer beschädigt worden. Die Behörden vermuten eine absichtliche Vergiftung.

Schorndorf - Zwei bis zu 25 Meter hohe Eichen im Hegnauhofweg am Stadtrand von Schorndorf sind von Unbekannten so stark beschädigt worden, dass sie zur Hälfte abgestorben sind. Wie die Stadt mitteilt, wurde dieser Baumfrevel von Mitarbeitern der zentralen Dienste, wie der städtische Bauhof jetzt genannt wird, unlängst bei einer Routinekontrolle entdeckt. Man habe zunächst vermutet, dass es sich um eine Alterserscheinung handle, wird Anton Schmidt, der für das Stadtgrün zuständig ist, in einer Mitteilung zitiert. Das Alter der Bäume, die einen Kronendruchmesser von rund zehn bis Meter haben, wird auf 100 Jahre geschätzt. Die Stadt hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

 

Ein schwacher Wind kann die Bäume umstürzen

Eine Firma, die das Totholz entfernen sollte, fand dann tiefe Bohrlöcher am sogenannten Wurzelanlauf der Bäume, auch ein Bohrer soll entdeckt worden sein. Schmidt vermutet, dass durch die Löcher Gift in die Wurzeln gespritzt wurde. Das sei besonders heimtückisch, weil die Bäume damit von innen heraus absterben, ohne dass dies mit bloßen Auge frühzeitig zu erkennen sei. „Die Bäume könnten dann noch lange grün sein und unvermittelt umstürzen. Es brauche dann keinen starken Wind, um die Bäume umstürzen zu lassen“, sagt Anton Schmidt. Die Stadt Schorndorf selbst ist indes wegen Baumfällungen im Stadtgebiet in den vergangenen Jahren immer wieder selbst in die Kritik geraten.

Immer wieder Fällungen in der Stadt

Der eklatanteste Vorfall war die Fällung von 22 rund 50 Jahre alten gesunden Linden, die aufgrund eines politischen Beschlusses für den Umbau der Schorndorfer Uhlandstraße im Dezember 2012 umgesägt wurden. Auch dass im Gebiet des Sportparks Rems Bäume am Ufer gefällt worden sind, war zuletzt auf Kritik gestoßen. In diesem Frühjahr hatte die Stadt zudem etliche Waldbäume an der Landesstraße zwischen Schorndorf und Oberberken wegen Totholz entfernen lassen. Das Verbot, Bäume in der Vegetationsperiode zu fällen, gelte für Waldbäume nicht, wurde der städtische Förster damals zitiert.