Was machen Kinder mit zwei Obstbäumen, die sie geschenkt bekommen haben? Einpflanzen natürlich. So geschehen im Naturkindergarten in Heumaden. Die Spende kam von einer Fruchsafterei in Uhlbach.

Heumaden - Die Frage, welcher Baum schöner ist, quittiert Josefine mit einem leichten Schulterzucken und unverständigem Blick: „Na, ist doch klar! Guck doch, der hat Blätter und der andere nicht“, sagt die Sechsjährige und zeigt auf das Quittenbäumchen, während sie die Erde um den Pfirsichbaum festtritt.

 

Die beiden Obstbäume, die die Kinder des Naturkindergartens Heumaden an diesem Morgen auf ihrem Gartengrundstück pflanzen, sind ein Geschenk der Fruchtsaftkelterei Mayer in Uhlbach. „Der Kindergarten hat angefragt, ob wir ihnen Bäume zur Verfügung stellen können, und wir haben gerne zugesagt. Uns ist wichtig, dass die Kinder wissen, wie das Obst wächst, und dass man es nicht nur im Supermarkt kaufen kann“, sagt Elke Mayer.

Pfirsiche im Lied kennengelernt

Dass Josefine, die beiden Milas, Alba, Mia, Cornelius und Mariko, die eifrig mit Schubkarren, Schaufeln, Händen und Füßen an den Baumpflanzungen beteiligt sind, das wissen, steht außer Frage. Drei Äpfelbäume haben sie schon im Garten, und auch nicht so gängiges Obst wie Quitten und Weinberg-Pfirsiche ist den kleinen Gärtnern geläufig. „Wir haben ,Am Geländer reifen Pfirsiche mit Streifen‘ gesungen, und Quitten kennen sie vom Quittenbrot, das eine Mutter immer backt“, erklärt Erzieherin Tabea Harfst. Zusammen mit ihren drei Kollegen ist sie täglich von 8.30 bis 14.30 Uhr für die Kinder da und mit ihnen in der Natur unterwegs.

Deshalb können die Kinder nicht nur mit reifen Früchten etwas anfangen, sondern wissen auch, dass Bäume Erde brauchen, um zu gedeihen. Die Erde, in die künftig der Quitten- und der Pfirsichbaum ihre Wurzeln schlagen können, haben die insgesamt 15 Kinder des Kindergartens selbst kompostiert, mit roten Schaufeln und ebensolchen Bäckchen auf Schubkarren verladen und um die Stämme der Bäume verteilt. Jetzt, nach getaner Arbeit, weihen sie ihre neuen Bäume auf ganz ungezwungene Weise ein, indem sie sich unterm Quittenbaum niederlassen und die rotgeäderten Blätter betrachten.