Die Neue Mitte soll um ein drittes Haus, eine Mediathek, ergänzt werden. Der Streit mit den gekündigten Planer dauert derweil an.

Remseck - Bisher bestand das größte Bauvorhaben in der Remsecker Stadtgeschichte aus zwei Teilen: Einem neuen Rathaus und einer Stadthalle. Doch nun könnte noch ein drittes Gebäude, von der Stadtverwaltung als Mediathek bezeichnet, hinzukommen. In der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag wollen der Rathauschef Dirk Schönberger und der Baubürgermeister Karl Velte dafür das Okay der Gemeinderäte einholen. Laut der Vorlage für die Sitzung rechnen die Architekten des Projekts, das Büro HHL aus Ludwigsburg, mit Kosten von rund 2,5 Millionen für die Bibliothek – zusätzlich zu den bislang kolportierten 20 Millionen, die Rathaus und Halle kosten werden.

 

Rund 2,5 Millionen soll das dritte Haus kosten

Die Mediathek, in der neben Büchern auch andere Medien stehen sollen, wird nach den Plänen der Architekten auf die Stadthalle aufgesetzt. Die komplette Neue Mitte entsteht auf dem Areal des bisherigen Rathauses in Neckarrems, am Zusammenfluss von Neckar und Rems.

Bisher hatte der Rat genehmigt, die Stadthalle und das neue Rathaus zu bauen und später über eine mögliche Mediathek zu befinden. Aus Sicht der Verwaltung ist diese Zeit nun gekommen. Denn ein späterer Bibliotheks-Bau würde die Stadt, so die aktuelle Vorlage aus dem Rathaus, teurer zu stehen kommen, als eine große Baustelle, in der alle drei Häuser gleichzeitig errichtet werden. Nur dann könne die Stadt noch mit rund 400 000 Euro aus Fördertöpfen rechnen, in ein paar Jahren seien diese aber zu. Zudem, so die Rechnung der Stadtplaner, würde es rund 450 000 Euro zusätzlich kosten, die Mediathek zu einem späteren Zeitpunkt in die dann bestehende Neue Mitte zu integrieren.

Noch keine Entscheidung vor Gericht

Während die Stadt und der Gemeinderat die Neue Mitte weiter vorantreiben, ist der juristische Streit zwischen den gekündigten Planern und der Verwaltung noch immer nicht beendet. Das Vergleichsangebot, welches das Landgericht Stuttgart bereits im Juli unterbreitet hat und das vom Gemeinderat wenig später auch angenommen wurde, steht weiterhin im Raum. Die zuständige Richterin hat die Frist, innerhalb derer sich auch die Frankfurter Architekten äußern müssen, bis zum 30. September verlängert. Ursprünglich sollten sie sich bis zum 20. Juli äußern.

Der Vorschlag sieht vor, den Streit zu beenden, wenn die Stadt einmalig 40 000 Euro nach Frankfurt überweist. Die Architekten wollen juristisch durchsetzen, die Neue Mitte weiter planen zu dürfen und haben alternativ auf rund eine Million Euro Schadenersatz geklagt.