Die Strecke ist einseitig gesperrt, die Anrainer haben davon aber nur aus der Presse erfahren.

S-Mitte - Innerhalb von zwei Wochen soll die Hohenheimer Straße auf jenem Teilstück unterhalb des Agaplesion Bethesda Krankenhauses saniert werden, das durch einen Wasserrohrbruch am frühen Montagmorgen stark beschädigt und daher für den Verkehr voll gesperrt worden ist. Zwei Wochen sollen die Arbeiten dauern, die seit Anfang der Woche zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und talwärts zu zahlreichen Staus auf der Neuen Weinsteige führen. Doch nicht nur die Autofahrer sind betroffen, erhebliche negative Auswirkungen hat die Sperrung der Straße auch für die Geschäfte, die an der Hohenheimer Straße liegen. Da die Zufahrt zur Hohenheimer Straße von der Neuen Weinsteige her für den Verkehr gesperrt ist, verirren sich nur noch wenige Kunden in die dortigen Läden. „Am Dienstag war es besonders dramatisch“, sagt Alexander Bassmann vom gleichnamigen Blumenladen. „Ich hatte am Ende des Vormittags sieben Euro in der Kasse“, sagt er. Gemeinhin ist der Betrag an einem solchen Tag dreistellig.

 

Viele Anrainer haben von der Sperrung aus der Presse erfahren

„Das ist eine Notsituation, und man musste schnell handeln“, zeigt Bassmann gleichwohl Verständnis für die Maßnahme. Kaum nachvollziehen kann er jedoch, dass die Anrainer weder von der Stadt noch von dem Energieversorger EnBW, der das Leitungsnetz betreibt, über die Maßnahme informiert worden sind. „Die Kommunikation war gleich null“, ärgert sich Bassmann, der es unmöglich findet, aus der Zeitung davon erfahren zu haben, dass die Straße rund zwei Wochen gesperrt wird.

Bassmanns Nachbarin Elke Sürken ist alles andere als erfreut über das Kommunikationsverhalten von Stadt und EnBW. „Wir sind von niemandem darüber informiert worden, was passiert ist und welche Maßnahmen nun nötig sind“, sagt Sürken, die seit der Sperrung der Straße kaum mehr Kunden in ihrem Laden Biebrach & Dörr hat. „Wir sind ja auf die Parkplätze angewiesen, und darauf, dass wir und unsere Kunden bis an den Laden heranfahren können.“

Bethesda Krankenhaus wünscht schnelle Regelung

Auch Klaus Heidelberg, der Geschäftsführer des Agaplesion Bethesda Krankenhauses, ist etwas irritiert, wie die Stadt mit der Situation umgeht. Er würde sich wünschen, dass die Stadt die Zufahrt für Patienten, Mitarbeiter und Angehörige auf dem oberhalb der Klinik liegenden Teilstück schnell und klar regelt.

Dies sei auf der zweispurigen Strecke durchaus zu machen, ist er überzeugt. Im Dialog mit der Stadt habe die Klinik auch bereits Vorschläge gemacht. Auch, weil die vor der Zufahrt zum Parkhaus des Krankenhauses für den Verkehr gesperrte Querung der Straßenbahnschienen inzwischen häufig überfahren werde, mit allen Risiken, die es dabei für die Verkehrsteilnehmer gebe. „Aber wir sind ja anders laut Straßenverkehrsordnung faktisch nicht erreichbar“, sagt Heidelberg. „Man muss nun schnell das technisch Mögliche machen.“ Der Rettungsdienst und andere Einsatzkräfte hätten aber keine Probleme mit der Zufahrt. „Eine Gefahr gibt es in unserem Haus also nicht“, bekräftigt Geschäftsführer Heidelberg.