Die Deutsche Bahn ändert die Verkehrsführung des Ersatz-Feldwegs an der Filderportalbaustelle auf dem Fasanenhof – allerdings mit einiger Verspätung. Der ADFC hatte die Stelle als gefährlich kritisiert.

Fasanenhof - Mit zehn Prozent Steigung viel zu steil, außerdem zu unübersichtlich und auch noch mit Schlamm und Steinen verunreinigt – Cornelius Gruner hat viele Kritikpunkte an dem Rad- und Fußgängerweg, den die Deutsche Bahn AG vergangenes Jahr ersatzweise im Bereich der S-21-Baustelle auf den Fildern eingerichtet hat. Die Rede ist vom Filderportal nahe der Autobahn A 8. Dort hat die Bahn vor Kurzem mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine begonnen, den mehr als neun Kilometer langen Fildertunnel zu graben. Der Feldweg, der bislang den Fasanenhof mit Echterdingen verbunden hat und den Gruner täglich bei seinem Weg zur Arbeit nutzt, befindet sich mitten im Baufeld, daher war ein Ersatzweg nötig.

 

Cornelius Gruner ist Vizevorsitzender beim Kreisverband Stuttgart des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Bereits Mitte Februar hatte er auf die seiner Ansicht nach hochgefährliche Situation hingewiesen (unsere Zeitung berichtete). Die Bahn hatte damals verkündet, die Wegführung optimieren zu wollen. Der Zeitplan war straff: bis Ende Februar sollte die Umplanung abgeschlossen sein und im Anschluss mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden. Passiert ist dies allerdings erst kürzlich. Wie Bernd Eichenauer, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde erklärt, „hat die Bahn eine verbesserte Planung vorgelegt. Diese ist diskutiert und zur Ausführung durch die Bahn freigegeben worden“. Dies sei laut Protokoll vor rund drei Wochen geschehen.

Eine Sprecherin des für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm zuständigen Kommunikationsbüros bestätigt dies: „Die Umplanung des Radwegs an der Baustelle Filderportal ist durchgeführt und mit der Landeshauptstadt Stuttgart abgestimmt worden. Derzeit läuft eine Ausschreibung zur Beauftragung eines entsprechenden Bauunternehmens, das die Arbeiten ausführen wird.“

Bei Frost wird die Sache gefährlich

Eine gute Nachricht für Gruner, der hofft, dass die neue Wegführung für Radfahrer und auch für Fußgänger dann komfortabler und nicht zuletzt sicherer sein wird. Noch ist er jedoch kritisch eingestellt und hofft vor allem auf eine schnelle Umsetzung: „Da auf der Strecke kein Winterdienst vorgesehen ist, ist das Steilstück im Winter nach derzeitigem Stand nicht einmal mehr von Fußgängern begehbar – im Prinzip ist das eine winterliche Vollsperrung einer wichtigen Rad- und Fußverbindung“, betont er.

Dringend sei es auch, weil sich die Situation durch Schmutz auf dem Weg noch verschlimmert habe und ein großes Risiko darstelle, sagt der ADFC-Vizevorsitzende. Sein Augenmerk liege auf der starken Verschmutzung an der Stelle kurz vor der Unterführung unter der Autobahn hindurch. Von der Baustelle werde dort „massiv Schmutz und Geröll direkt in den Auslauf der Steilstrecke gespült“, berichtet er. Es bestehe akute Rutschgefahr, selbst bei trockenem Wetter. „Und spätestens beim ersten Frost wird die Sache lebensgefährlich“, betont Gruner und drängt auf eine schnelle Umsetzung der angekündigten Verbesserungen.

Detailliertere Informationen über den Zeitplan, wann die Bauarbeiten ausgeführt werden sollen und wie genau die neue Verkehrsführung des optimierten Ersatz-Rad- und Fußgängerwegs aussehen wird, ließen sich bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung bringen. Ebenso nicht, weshalb sich die Umplanung entgegen der früheren Aussage der Deutschen Bahn AG so lange Zeit hingezogen hat.