Der Bürgerverein Obertürkheim-Uhlbach und das Kulturforum Uhlbacher Rathaus wehren sich gegen Gerüchte, einen Beschluss gegen einen Neubau gefasst zu haben.

Obertürkheim - Gegen den an der Luise-Benger-Straße in Uhlbach geplanten Neubau hat sich – entgegen unserer Berichterstattung – keine Bürgerinitiative gegründet. Nachdem der Vorsitzende des Kulturforums Uhlbacher Rathaus, Wolf Wölfel, unserer Zeitung mitgeteilt hatte, dass sich das Kulturforum, der Bürgerverein Obertürkheim-Uhlbach und einige Bürger zusammengetan hätten, um gegen den Neubau zu protestieren, wehren sich nun andere Vertreter der Vereine gegen das Gerücht.

 

„Wir haben zwar im privaten Kreis mal über das Bauvorhaben an der Luise-Benger-Straße gesprochen, aber eine Bürgerinitiative wurde nicht gegründet“, sagt Hans-Dieter Bubeck, der die Freien Wähler im Obertürkheimer Bezirksbeirat vertritt und Mitglied im Bürgerverein und im Kulturforum Uhlbacher Rathaus ist. „In den Vereinen wurde bisher nie über das Thema gesprochen.“ Auch Peter Aichinger, der stellvertretender Vorsitzender in beiden Vereinen ist, weiß nichts von einer Bürgerinitiative. „Als zweiter Vorsitzender hätte ich davon etwas erfahren müssen. Das ist aber nicht der Fall“, sagt Aichinger.

Auch laut Wolf Wölfel wurde kein Beschluss gefasst

Dies räumt nun auch der Vorsitzende des Kulturforums, Wolf Wölfel, ein. Fakt sei, so Wölfel, dass er tatsächlich eine Bürgerinitiative habe gründen wollen. Über diese Idee habe er „mit zehn bis 15 Personen gesprochen“, die bereit gewesen seien, mitzumachen. „Ein Beschluss zur Gründung einer Bürgerinitiative wurde aber tatsächlich nicht gefasst“, sagt Wölfel.

Hintergrund der Diskussion ist ein geplanter Neubau, der auf dem Grundstück der inzwischen geschlossenen Gärtnerei Beutler – schräg gegenüber der Andreaskirche – entstehen soll. Die Gärtnerei und das dazugehörige Wohnhaus sollen abgerissen und durch zwei neue Gebäude ersetzt werden. Geplant sind ein Wohnhaus mit fünf und eines mit sieben Wohnungen. Auch eine Tiefgarage soll kommen. Doch die geplanten Häuser passen nach Ansicht von Wölfel und anderen Uhlbacher Bürgern nicht ins Ortsbild mit Fachwerkhäusern und Weinbergen.

Ein Ex-Bezirksbeirat stellt eine Petition beim Landtag

Auch Willi Schraffenberger, der lange Zeit für die Grünen im Obertürkheimer Bezirksbeirat saß, ist über den geplanten Neubau alles andere als glücklich. Er hat nun sogar eine Petition beim Landtag eingereicht, in der er anprangert, dass durch die Überbauung des Gärtnereigeländes „der letzte Rest eines ehemals reizvollen Anblicks des alten Uhlbach“ zerstört werde.

In Kürze will Wolf Wölfel im Kulturforum und im Bürgerverein mit seinen Vereinskollegen über das Thema sprechen. Die Gründung seiner geplanten Bürgerinitiative habe sich aber wahrscheinlich erledigt, sagt Wölfel. Schließlich sei der für das Grundstück an der Luise-Benger-Straße gültige Bauplan aus juristischer Sicht in Ordnung. „Außerdem habe ich vom Stadtplanungsamt erfahren, dass auf anderen Grundstücken in Uhlbach eine andere Bauweise vorgeschrieben ist“, erklärt Wölfel erleichtert. „Deshalb bin ich zuversichtlich, dass in Zukunft Häuser gebaut werden, die besser zum Uhlbacher Ortsbild passen.“