Die Stimmung in der Bauwirtschaft ist auch in Baden-Württemberg gut. Im sozialen Wohnungsbau hinkt das Land allerdings hinterher.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Der Bauboom in Deutschland ist ungebrochen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres lag der Auftragseingang in der Branche nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes um 15 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Der Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern stieg im Mai um etwas mehr als zwölf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Ein höherer Umsatz war zuletzt mit 6,4 Milliarden Euro im Mai 2000 erreicht worden. In den ersten fünf Monaten stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent.

 

Auch Baden-Württemberg profitiert vom bundesweiten Boom am Bau. So sind die Umsätze nach den Angaben der Bundesvereinigung Bauwirtschaft von Januar bis Mai um 8,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen. Stärkster einzelner Bereich war dabei der Wohnungsbau mit einer Umsatzsteigerung um fast elf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Die niedrigen Zinsen ließen für viele den Erwerb einer Immobilie immer noch als vorteilhafte Geldanlage erscheinen, sagte eine Sprecherin der Landesvereinigung.

Nachwuchsmangel als Problem

An zweiter Stelle rangierte der Wirtschaftsbau mit einem Plus um 5,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Der öffentliche Bau brachte es dagegen nur auf 1,2 Milliarden Euro, konnte aber immerhin um fast zehn Prozent zulegen. Insgesamt sei die Stimmung am Bau recht gut, sagte die Sprecherin. Ein Problem beliebe aber der Nachwuchsmangel.

Zudem müsse sich der Südwesten mehr für den sozialen Wohnungsbau engagieren. Dieser sei vor allem in Ballungsräumen ein Problemfall. Schon seit Jahren werde der sozial Wohnungsbau in Bayern weit stärker gefördert als in Baden-Württemberg.