Der Gemeinderat bringt mehrere Bebauungspläne auf den Weg, nicht alle finden Gefallen bei den Bürgern. Sie befürchten vor allem mehr Lärm in der Glemsaue.

Ditzingen - Ob Flächennutzungsplan oder Bebauungsplan – letztlich werden mit jedem dieser Instrumente die rechtlichen Voraussetzungen für die Bebauung eines Gebiets geschaffen. Der Ditzinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung in dieser Woche gleich fünf dieser Rahmenpläne auf den Weg gebracht.

 

Die Pläne für Grabenäcker-Süd, Gewerbegebiet Nord, Ob dem Korntaler Weg und Sporthalle Ditzingen standen – neben dem Bebauungsplan für die Südumfahrung für den Stadtteil Heimerdingen – auf der Tagesordnung. Dabei stieß der Bebauungsplan für die Sporthalle auf großes Interesse in der Bevölkerung. Anwohner befürchten eine Lärmbelästigung und eine Störung durch die Fassadengestaltung.

Ersatz für die abgebrannte Halle

Die neue Sporthalle entsteht in der Glemsaue, neben der bestehenden, für Wettkämpfe geeigneten Halle. Die neue Halle – sie ist der Ersatz für die abgebrannte Vereinssporthalle in der Gartenstraße – dient nicht dem Wettkampfsport. Für die Anwohner ist das freilich unerheblich. Sie befürchten eine erhebliche Zunahme des Lärms, wenn die zweite Halle gebaut ist, durch Stimmengewirr abends nach dem Training vor der Halle, ebenso durch das Schlagen von Autotüren. Dies sei zusätzlich zu erwarten, so die Anwohner, dabei würden doch die Lärmgrenzwerte gerade so eingehalten. Der Oberbürgermeister Michael Makurath versuchte, die Bedenken zu zerstreuen. Die Pläne entsprächen den Anforderungen des Lärmgutachtens. Auch die Sorge vor der Lichtemission versuchte der OB zu entkräften. Demnach sei nicht, wie von einem Bürger in der Bürgerversammlung vermutet, eine fluoreszierende Fassade geplant. „Die Fassade sondert kein Licht ab.“ Von den ursprünglichen Plänen der Fassadengestaltung sei man abgerückt. Dass zudem das Bebauungsplanverfahren und das Baugesuch zum Teil parallel bearbeitet würden, sei nicht ungewöhnlich, stellte der Verwaltungschef des weiteren klar. Über das Baugesuch würde allerdings erst entschieden, wenn der Bebauungsplan in einem fortgeschrittenen Stadium sei. Damit wollte er auch auf die Anmerkung eines Bürgers eingehen, der zum jetzigen Zeitpunkt nicht genug gewürdigt sah, dass die Halle in der Glemsaue entsteht, die doch immerhin auch als Retensionsfläche benötigt würde.

Firma will erweitern

Außer dem Bebauungsplan für die Südumfahrung beschlossen die Stadträte zudem die weiteren Schritte für zwei Pläne im Stadtteil Heimerdingen. Für Grabenäcker-Süd soll damit die Voraussetzung für die Umsiedlung eines Unternehmens geschaffen werden. „Am bestehenden Firmensitz einer in Ditzingen ansässigen Firma aus dem Bereich der Blech- und Metallverarbeitung existieren keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr“, teilte die Verwaltung zur Begründung mit. „Andere geeignete, brachliegende oder ungenutzte Flächen existieren in Ditzingen nicht, die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Fläche ist daher unumgänglich“, heißt es dazu in der Beratungsunterlage für den Gemeinderat. Peter Czienskowsky (SPD) stimmte gegen den Auslegungsbeschluss und die Änderung des Flächennutzungsplans.

Einmütig votierte der Rat hingegen für den Aufstellungsbeschluss für das Gewerbegebiet Nord, nördlich der Max-Planck-Straße. Damit soll der Weg frei gemacht werden für die Erweiterung der Firma Siegle + Epple.