Die Mehrheit der Lokalpolitiker kann sich mit dem Neuen Bebauungsplan nicht anfreunden.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Dürrlewnag - Einmal mehr fühlt sich der Bezirksbeirat übergangen. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte die Mehrheit der Lokalpolitiker gefordert, dass der angedachte Neubau auf dem Grundstück an der Osterbronnstraße 50 maximal dreigeschossig wird. Außerdem plädierte sie dafür, dass das Bebauungsplanverfahren parallel und verzahnt mit der Bürgerbeteiligung zur Sozialen Stadt vorangetrieben wird. Der Umwelt- und Technikausschuss beschloss es aber anders. Demnach sind bis zu fünf Geschosse erlaubt.

 

Am Dienstag stand der neu aufzustellende Bebauungsplan für die Ladenstraße in Dürrlewang erneut auf der Tagesordnung des Bezirksbeirats. Denn der Bebauungsplanentwurf muss erneut ausgelegt werden. Nach der ersten Runde hatte es viele Anregungen und Änderungswünsche gegeben. Die Stadt hatte diese zumindest teilweise in den Entwurf eingearbeitet.

Das Grundstück ist verkauft

Fakt ist, dass die Bietigheimer Wohnbau das Grundstück an der Osterbronnstraße 50 gekauft hat. Die benachbarten Grundstücke 52 und 54 konnte sie allerdings nicht erwerben. Darum soll nur auf dem Areal des ehemaligen Lebensmittelladens (Osterbronnstraße 50) und Teilen des westlich angrenzenden Parkplatzes ein Sondergebiet ausgewiesen werden. Der Rest wird Mischgebiet. Die Änderungen betreffen noch viele weitere kleinere Punkte. Diese waren für die Bezirksbeiräte aber von untergeordneter Bedeutung.

Missachtung des Rats der Bürger

Für die Lokalpolitiker blieb der geplante fünfgeschossige Neubau der Stein des Anstoßes. „Das ist nicht verträglich“, sagte Andreas Queckenberg (FDP). Der UTA habe sich einfach über die Meinung des Bezirksbeirats hinweggesetzt, und das noch nicht einmal begründet. Gerhard Wick (SÖS) stieß ins gleiche Horn: „Wir haben grundsätzliche Bedenken gegen so eine dichte Bebauung.“ Christa Tast (Grüne) sprach von einer Missachtung der Wünsche des Bezirksbeirats und der Bürger. Eyüp Ölcer (Freie Wähler) verwies auf die beiden Listen mit knapp 100 und knapp 500 Unterschriften, die sich gegen ein fünf Etagen hohes Gebäude ausgesprochen haben. „Das hat offensichtlich niemanden interessiert“, sagte er. „Von wem ist diese Verdichtung erwünscht?“ fragte Sven Ostertag (SPD). Von den Bürgern und dem Bezirksbeirat jedenfalls nicht, so seine Antwort.

Lediglich die CDU konnte sich mit dem neuen Bebauungsplan anfreunden, so wie auch schon in der Oktober-Sitzung. Es gehe nicht primär um die Zahl der Geschosse, sondern darum, die Nahversorgung in Dürrlewang wieder herzustellen. „Das ist wichtig“, sagte Ulrich Bayer (CDU). Der Bezirksbeirat votierte schließlich mehrheitlich gegen den Bebauungsplan, lediglich die CDU stimmte dafür.