Als „herben Schlag gegen die Sportstadt Stuttgart“ rüffelt die Gemeinderatsfraktion der Grünen den neuen VfB-Präsidenten Wolfgang Dietrich. Seine Entscheidung manövriere den VfB „ins Abseits“.

Stuttgart - Unter der Überschrift „Grobes Foulspiel, Herr VfB-Präsident“ rüffelt die Grünen-Fraktion des Gemeinderats den neuen VfB-Präsidenten Wolfgang Dietrich für die Entscheidung, die Partnerschaft mit den Stuttgarter Eliteschulen des Fußballs zu beenden und statt dessen die VfB-Nachwuchstalente für ihre schulische Bildung zur privaten Kolping-Akademie in Fellbach zu schicken.

 

„Das ist auch ein herber Schlag für die Sportstadt Stuttgart“, erklären Vittorio Lazaridis als Sportpolitiker und Gabriele Nuber-Schöllhammer als schulpolitische Sprecherin der Ratsfraktion in einer Pressemitteilung. Die Stadt sorge als Schulträgerin „mit großem finanziellen Engagement“ dafür, dass durch Ausstattung und Infrastruktur gute Bedingungen für Nachwuchssportler geschaffen würden. Die Stuttgarter Eliteschulen des Sports seien Teil eines Netzwerkes in der Landeshauptstadt, das jungen Talenten ermögliche, Sport auf hohem Niveau zu betreiben. Mit dem plötzlichen Ausstieg aus diesem Netzwerk brüskiere der VfB die Stadt, die einer seiner zuverlässigsten Partner sei. Dies sei nicht nur pädagogisch nicht sinnvoll, sondern auch schlechter Stil und zudem „kaum nachvollziehbar“, der VfB manövriere sich so „klar ins Abseits“, so die Ratsgrünen.

Auch die Rats-SPD und die Grünen-Landtagsabgeordnete Lösch fordern Aufklärung

Die Gemeinderats-SPD verlangt in einem Antrag Aufklärung über den Sachstand und eine Bewertung der Folgen der VfB-Entscheidung – in den nächsten Sitzungen von Sportausschuss und Schulbeirat, gern auch gemeinsam. Wegen möglicher weiterer Abwanderungen von Topsportlern wünscht die SPD auch einen aktuellen Bericht des Olympiastützpunkts beziehungsweise der Verbände.

Unterdessen hat sich in dieser Angelegenheit auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch in einem Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gewandt – „mit großer Verwunderung“ und mit zahlreichen Fragen. Etwa, wie das Minsterium die staatlichen Eliteschulen des Sports weiterhin unterstützen wolle. Eine Antwort steht noch aus.