Die Metallstangen an Beeten sorgen im Bezirksbeirat von Stammheim für Unmut. Die Verwaltung verteidigt die Maßnahme trotz aller Kritik.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Richtig schön sieht anders aus. Das weiß auch Bernhard Kirchmaier vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt: „Richtig schön sind die Metallbügel an den Blumenbeeten nicht, aber es ist die beste Lösung, die wir momentan haben“, sagt Kirchmaier. Mit dem Umbau der Freihofstraße wurden auch Baumstandorte und Blumenbeete neu angelegt, die den Straßenraum verschönern sollen.

 

Leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Fußgänger, Auto- und Radfahrer keine sonderliche Rücksicht auf die zarten Pflänzchen nehmen; sie stapfen drauf oder rollen drüber. Für die Mitarbeiter des Gartenamtes spielt es keine Rolle, ob dies aus Unachtsamkeit oder Unvermögen geschieht. Die Blumen sind hinüber. Zum Schutz der Beete sind darum armdicke Metallbügel gesetzt worden.

Diese sind in der Regel 45 Zentimeter hoch. „Das ist viel zu niedrig, man sieht sie kaum“, sagt Klaus Wolff, FDP-Bezirksbeirat in Stammheim. Bürger hätten sich bei ihm über den Schutz der Beete beschwert und darum gebeten, dass man deutlich höhere Bügelhöhe benutzt.

Verzicht auf große Steinbrocken als Beetbegrenzung

Davon wiederum hält man beim Garten- Friedhofs- und Forstamt nichts: „Wenn die Bügel zu hoch sind, dann schließen die Leute daran ihre Fahrräder ab und trampeln erst recht durch die Beete“, ist Bernhard Kirchmaier überzeugt.

Immerhin: die aktuellen Bügel stecken nur mehr oder weniger fest im Kiesboden. Eher weniger. Fährt ein Auto dagegen, dann verbiegt es nicht zwingend deren Karosserie, sondern den Bügel. Der steht danach meist windschief in der Gegend herum, was zwar nicht schön aussieht, aber einen Vorteil hat: Er kann so von Mitarbeitern des Gartenamtes (oder willigen Passanten) ohne großen Aufwand wieder in seine ursprüngliche Form gerückt werden. Für den Autofahrer sei das allemal besser, als sich gleich eine neue Stoßstange anschaffen zu müssen. „Heutzutage haben die meisten Autos ja kaum noch Stoßstangen aus Metall“, sagt Kirchmaier.

Früher hätte man die Bügel in der Regel fest in den Boden einbetoniert. Das hatte nicht nur Blechschäden und frustrierte Autofahrer zur Folge, wie Kirchmaier berichtet: „Wir mussten den Bügel dann aufwendig austauschen lassen.“ Zum Schutz der heiligen Blechle und aus optischen Gründen verzichte man am Straßenrand immer häufiger auf große Steinbrocken als Beetbegrenzung. „In der Pforzheimer Straße in Weilimdorf haben wir einige solcher Findlinge entfernt, die dort nicht so recht hingepasst haben. Die hatten schon einen sehr dominanten Eindruck gemacht.“

Klaus Wolff ist mit der Stammheimer Lösung trotzdem nicht so recht zufrieden. „Man könnte doch wenigstens eine Stange an den Bügel anbringen, die so hoch ragt, dass man diese beim Parken durch die Heckscheibe sieht.“