Ob TV-Anwalt oder Tech-Nick: der Schauspieler vollbringt mit scheinbar wenig Aufwand Großes. Jetzt variiert er in einem Thriller sein Rollenfach des „liebenswerten Verlierers“. Unsere StZ-Autorin Ulla Hanselmann hat Antoine Monot, Jr. getroffen.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Die Schauspielerei, sagt Antoine Monot, Jr., die habe er im Blut – mit einer Mutter, die selbst Schauspielerin war, bevor sie Waldorf-Erzieherin wurde, und einem französischsprachigen Vater, der Komponist und Dirigent ist. Einem Vater, dem der kleine Antoine wie aus dem Gesicht geschnitten war: „Da kommt der Monot und der Monot junior“, habe es immer geheißen. Daher also das Kürzel hinter seinem Nachnamen.

 

Antoine Monot, Jr., so schreibt er sich. In Rheinbach bei Bonn geboren, in Loheland bei Fulda und in der Schweiz aufgewachsen, Waldorf-Schüler, Regiestudent in Zürich, Theaterschauspieler bis 1996, seither 87 Rollen in Film und Fernsehen. In München, seiner Wahlheimatstadt, sitzt er jetzt in einer Bierwirtschaft am Viktualienmarkt vor seinem Rindertatar, das er sich bestellt hatte, „zum Selberanmachen“, und erzählt von sich. Er macht das locker und dabei sehr ernsthaft, eine grundsympathische Mischung.

Warme Augen, schmaler Mund

Bei seinem Namen dürfte es nicht bei jedem klingeln, wenn er in den Besetzungslisten von Fernseh- und Kinofilmen auftaucht, das Gesicht aber, das kennt fast jedes Schulkind: kinnlange, nach hinten gestrichene Haare, warme, wache Augen und ein schmaler Mund, der hinter dem dichten Vollbart fast verschwindet. Es ist Tech-Nick, der Bärtig-Bärige aus der Saturn-Werbung, der sehr komisch, oft mit weit aufgerissenen Augen und einer stummen Beredsamkeit, die typisch für ihn ist, Hightechangebote anpreist. „In Technikfragen Tech-Nick fragen“, aus dem Werbeslogan ist längst ein Bonmot geworden.

Er staunt selbst über diesen Erfolg, etwas Anrüchiges kann er an dem Job nicht finden: „Ich darf meinen Beruf ausüben, eine tolle, lustige Rolle spielen, dafür bin ich dankbar“, sagt er und schiebt zum wiederholten Mal eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als Filmschauspieler stelle er sich ja immer in den Dienst von Konzernen, ob Pro Sieben Sat 1, RTL oder Saturn, da sehe er keinen Unterschied. Die Werberolle, die er 2013 übernahm, hat seiner Karriere noch einmal einen richtigen Schub gegeben, davor war er in mehreren erfolgreichen deutschen Filmen aufgefallen („Absolute Giganten“, „Das Experiment“, „Lammbock“, „Schwere Jungs“), aber von Kollegen wie Moritz Bleibtreu oder Wotan Wilke Möhring überstrahlt worden.