Das Haus der Begegnung an der Giebelstraße 14 hat ein neues Dach bekommen. Nach dem Umbau ist es nun offiziell wiedereröffnet worden. Es ist offen für alle Generationen und Kulturen.

Giebel - Essen und Trinken, so lautet ein althergebrachtes Sprichwort, halten Leib und Seele zusammen. Was das Haus der Begegnung angeht, so müsste man wohl noch hinzufügen, dass Speis und Trank auch die Gemeinschaft zusammen halten. Das wurde einmal mehr klar, als die Einrichtung nach einem Umbau des Daches am Montag wiedereröffnet wurde.

 

„Es ist ein tolles Gefühl, so viele Menschen miteinander am Tisch sitzen zu sehen“, sagte die Bezirksvorstehern Ulrike Zich in ihrem Grußwort. Das Motto „Gemeinsam statt einsam“ werde an der Giebelstraße 14 regelmäßig in die Tat umgesetzt. Ermöglicht werde dies nicht zuletzt durch den seelischen Beistand, das Herzblut und die Nähe der ehrenamtlichen Helfer. Dank des Hauses der Begegnung gebe es in Giebel einen Ort, der offen für Menschen aller Altersklassen, Schichten, Herkunft und Nationalitäten sei.

Marion Goß, die Geschäftsführerin und erste Vorsitzende der Einrichtung, betonte, dass es ohne das Engagement der zehn bis 15 Ehrenamtlichen nicht möglich sei, den Betrieb am Laufen zu halten. Von Montag bis Freitag wird täglich ein Mittagstisch zum Preis von fünf Euro geboten; unabhängig davon ist das Haus montags, dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 11 bis 16.30 Uhr und donnerstags von 11 bis 13.30 Uhr geöffnet. Zusätzlich finden Veranstaltungen wie Spielenachmittage, Frauenfrühstück sowie Häkel- und Singstunden statt. Auch internationale Feste werden organisiert.

„Eine Insel unter den Ehrenamtlichen“

„Eine Insel unter den Ehrenamtlichen“, so nannte Alexander Gunsilius vom Sozialamt die Einrichtung in seiner Rede. 34 Begegnungsstätten unterstütze sein Amt in ganz Stuttgart, fast alle würden hauptamtlich geführt. Dass das Haus in Giebel etwas ganz Besonderes sei, liege aber auch an der sehr guten Vernetzung im Stadtteil. Nachdem die Einrichtung seit 1978 zunächst ausschließlich als Begegnungsstätte für Ältere (Frohes Alter) gewirkt hatte, wurde 2006 mit einem neuen Konzept, nämlich der Öffnung in alle Richtungen, und unter Mitwirkung des Förderprogramms Soziale Stadt, neu gestartet. Einige Besucher halten dem Haus schon lange Zeit die Treue. „Ich wohne seit 18 Jahren in Giebel, seitdem komme ich hierher“, erzählte Lilo Hofer. Die 88-Jährige hat im Haus neue Freunde kennengelernt; sie mag das Mittagessen und geht auch gern zu den Festen. Wenn man sie fragt, was ihr am Besten gefällt, muss sie nicht lange überlegen: „Eigentlich finde ich alles gut.“