Der Bezirksbeirat diskutiert erneut über Lichtmasten an der Solitudeallee und bittet die Stadtverwaltung um Vorschläge, wie eine technisch gelungene und sparsame Lösung aussehen könnte.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Rund 300 Meter Wegstrecke sind es, mit denen sich der Stammheimer Bezirksbeirat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause befasst hat – es geht um den Abschnitt der Solitudeallee zwischen Pflugfelder und Münchinger Straße. Dort gibt es derzeit keine Straßenbeleuchtung. Das soll sich ändern – zumindest wenn es nach dem Willen einiger Kinder und der Vertreter der Stammheimer Runde geht.

 

Beim Kindergipfel im vergangenen Jahr wurde der Wunsch geäußert, die Allee in diesem Bereich zu beleuchten. In einem offenen Brief schloss sich die Stammheimer Runde dieser Forderung an und bat den Bezirksbeirat um Unterstützung (wir berichteten) Auch die örtliche Radinitiative hatte in einem Maßnahmenkatalog eine bessere Ausleuchtung der Straße gefordert.

Arbeitskreis hatte neue Beleuchtung abgelehnt

Neu ist das Thema nicht. Schon beim Kindergipfel im Jahr 2010 hatten sich Kinder mehr Licht an der Solitudeallee gewünscht. Damals jedoch hatte der Arbeitskreis Stadtbeleuchtung der Idee eine Abfuhr erteilt. Damals hieß es in der Begründung, der zusätzliche Energiebedarf und die Belastung der Umwelt durch zusätzliche Lichtquellen in Verbindung mit einer „sehr guten Alternativroute, die auch ein sehr hohes Maß an sozialer Sicherheit bietet, führen dazu, dass der Arbeitskreis Straßenbeleuchtung eine Beleuchtung der Solitudeallee ablehnt.“

Als Alternativroute war der Hornissenweg gemeint. Nicht jeder Bezirksbeirat am Ratstisch teilt die Meinung, dass es sich bei dieser Weg um eine gelungene Alternative handelt. Das machte auch Stammheims Stellvertretende Bezirksvorsteherin Susanne Laufenberg deutlich: zum einen gebe es dort viele Garagenzufahrten, bei den Einmündungen keine abgesenkten Bordsteine und im weiteren Verlauf viele Querparkplätze mit Gefahrenpotenzial beim Ein- und Ausparken. Teilweise fehle ein Gehweg zum Radfahren für Kinder sogar ganz. Es erscheine realitätsfern, davon auszugehen, dass Kinder den Hornissenweg anstelle der Solitudeallee als Ausweichroute wählten.

Bezirksbeirat erteilt einstimmig Prüfauftrag

Im Bezirksbeirat gingen die Meinungen zum Thema teilweise auseinander. Ellen Breitling von SÖS-Linke war der Ansicht, dass gar nicht viele Kinder die Solitudeallee als Radweg nutzen. Auch vertrat sie die Meinung, dass man durch Beleuchtung an der Solitudeallee nur weitere Begehrlichkeiten für Leuchten an anderen Orten im Bezirk wecke: „Begierde macht weitere Begierde“, sagte sie. Elke Härig-Audretsch von den Grünen erkannte an, dass „der Hornissenweg für Kinder keine Alternative ist“. Für sie gebe es noch offene Fragen: „Mir ist nicht klar, wie hoch der Bedarf ist“, sagte sie. „Beleuchtung, nur damit dort beleuchtet ist, damit habe ich so ein bisschen meine Schwierigkeiten.“ Peter Dietz-Vowinkel von der SPD schlug vor, die Verwaltung aufzufordern Vorschläge zu machen. Ihn interessiere, wie eine zeitlich begrenzte, möglichst sparsame Beleuchtung dort zu machen sei.

Lutz-Peter Walz von der FDP unterstützte die Forderung nach Straßenlaternen. „Auf der Solitudeallee ist viel los: Radfahrer und Rollschuhfahrer – ich sehe erhebliches Gefahrenpotenzial.“ Er selbst sei sogar einmal beinahe von einem Radfahrer überfahren worden. Stefan Kulle von der CDU erinnerte daran, dass der Beirat die Forderung im Jahre 2011 negativ beschieden hatte, unter anderem wegen des möglichen Lichtsmogs. „Damals haben wir es wegen der Tiere abgelehnt.“ Mittlerweile lägen aber andere Stellungnahmen vor, auch gebe es andere technische Möglichkeiten wie Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren.

Das Gremium forderte die Stadtverwaltung einstimmig in einem Antrag auf, einen Vorschlag zu machen, wie eine Beleuchtung der Allee möglich ist, die sicheres Radfahren gewährleistet, die zeitlich begrenzt und energiesparend ist und die mit möglichst wenigen Masten auskommt.