Die Orgel der Lutherkirche muss generalüberholt werden. Um die Sanierung zu finanzieren, sammelt die Gemeinde seit vergangenem Jahr Spenden. Am Sonntag beginnt der zweite Teil der Benefizreihe. Sieben Veranstaltungen sind bis Juli geplant.
Bad Cannstatt - Die Orgel der Lutherkirche ist in die Jahre gekommen: Das Instrument aus dem Jahr 1966 braucht eine mechanische Sanierung und eine Reinigung. Und weil so eine Orgel ein gewaltiges Instrument ist, verschlingt das eine Stange Geld: Rund 102 000 Euro kostet die Generalüberholung. Bereits 2016 hat die Gemeinde mit Benefizkonzerten begonnen, Spenden zu sammeln, um die Sanierung zu finanzieren. Nun geht es weiter.
„Wir haben den zweiten Teil unserer Benefizreihe mit Absicht im Reformationsjubeljahr platziert“, sagt der Pfarrer der Lutherkirche, Ulrich Dreesman. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen. Schließlich gebe es zahlreiche Parallelen zwischen dem theologischen Urheber der Reformation und der Musik: „Luther war nicht nur selbst Sänger und schlug dazu die Laute. Auch die Kirchenmusik bekam durch die Reformation maßgebliche Impulse.“ Da scheint es nur das perfekte Datum, dass die sanierte Orgel der Lutherkirche am 31. Oktober diesen Jahres erklingen soll.
Bis dahin allerdings will die Gemeinde noch einen erkleckliches Spendensümmchen sammeln: „Wir haben bisher rund 20 000 Euro gesammelt, noch einmal derselbe Betrag wäre das Ziel“, sagt der Pfarrer. Zusammen mit Rücklagen sei dann genug beisammen, um die komplette Orgelsanierung zu finanzieren. Unter anderem sollen im Frühjahr Pfeifenpaten gesucht werden, außerdem ist am Sonntag Auftakt zur zweiten Auflage einer ganzen Reihe von Benefizkonzerten. „Es ist für jeden Geschmack etwas dabei und ich freue mich auf jeden einzelnen Abend“, sagt Ulrich Dreesman. Man habe sich viel einfallen lassen, um die Orgel der Lutherkirche im Gespräch zu halten: Erstmals werde zum Beispiel am 2. April ein Stummfilm mit Orgelbegleitung gezeigt. Am 5. Februar trägt der Cannstatter Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler schwäbische Texte vor, dazu spielt Kirchenmusikdirektor Jörg Hannes Hahn vergnügliche Musik.
Termin: Zum Auftakt der zweiten Benefizreihe zugunsten der Orgelsanierung gibt es Klaviermusik. Es musiziert die in Japan geborene Pianistin Erika Shimoda. Nach ihrem Abschluss am College of Music in Tokio studiert sie jetzt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Das Programm enthält Werke von Chopin und Liszt. Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten der Orgelsanierung wird gebeten. Beginn ist am Sonntag, 15. Januar um 18 Uhr in der Lutherkirche.