Der 28-jährige Stuttgarter Benjamin Langenbeck tritt als Lokalmatador beim Deutschen Song Contest im Hotel Le Méridien an, bei dem vom 20. bis 22. Oktober 2016 die besten Chansonsänger ermittelt werden .

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - 28 Jahre ist er alt und Vater von drei Kindern. Manchmal denkt der Sänger und Musikdozent Benjamin Langenbeck über das Tempo seines jungen Lebens nach. „Gerade war ich noch selbst ein Kind“, sagt er, „und nun muss ich meinen Kindern Anweisungen und Ratschläge geben.“

 

Wenn sie mal älter sind, könnte er ihnen den Rat geben, sich seine Freunde nicht nur in den sozialen Netzwerken zu suchen. Denn es kommt nicht darauf an, dass man möglichst viele Menschen hat, die einem nahestehen. Virtuelle Freundschaften helfen nicht, wenn es einem mal schlecht geht. „Echte Freunde“ – so heißt das Lied, mit dem Benjamin Langenbeck zusammen mit Musikern seiner Band Simeon an diesem Donnerstag beim ersten Vorentscheid des Deutschen Song Contest um den Troubadour-Preis antritt. Das zweite Lied, das er als Lokalmatador im Hotel Le Méridien singt und selbst geschrieben hat, trägt den Titel „Bedingungslos“. Es geht um wahre Liebe, die bedingungslos ist – besonders die Liebe, die ein Vater seinen Kindern schenkt.

Ein Fan von den Beatles und den Backstreet Boys

Langenbeck singt also über Dinge, die in seinem Leben wichtig sind. Ganz ohne Facebook, sagt er, geht es selbst bei ihm nicht. Seine Band Simeon hat über 1000 Fans. Ohne ein Profil in sozialen Netzwerken kommen Musiker heute nicht weit, die für Auftritte und Aufmerksamkeit sorgen wollen. Als Privatmensch ist Langenbeck „selten aktiv“ bei Facebook – er pflegt lieber persönlich seine Freundschaften, von denen ihm die meisten schon seit der Schulzeit wichtig sind – beim Troubadour wird er davon singen.

Seine Lieder schreibt der gebürtige Heidelberger, der als Kind mit seinen Eltern nach Stuttgart gezogen ist, auf Deutsch. Dabei waren es vor allem englische oder amerikanische Vorbilder, die ihn musikalisch geprägt haben. Bei einem jungen Mann vom Jahrgang 1987 wundert es, dass er an erster Stelle die Beatles nennt. Als sich die berühmten Pilzköpfe trennten, war er noch gar nicht auf der Welt. Doch bei seiner älteren Schwester hatte er das Rote Album der Beatles entdeckt, das für ihn Türöffner in eine neue Welt war. Vielleicht sind deshalb seine Lieder so melodisch und beschwingt.

Schon nach kurzer Zeit will man am liebsten mitsingen. Die zweite Band, die für ihn in jungen Jahren wichtig war, steht für einen ganz anderen Stil: Langenbeck bekennt sich, ein Fan der Backstreet Boys gewesen zu sein – jener Boyband also, die in den 1990er Jahren Mädchen zum Kreischen brachte.

Bringt der Schöne heute selbst die Mädchen zum Kreischen? Beim Deutschen Song Contest dürfte das Publikum etwas gediegener sein, das sich im Le Méridien neben der Musik auf ein Büfett freuen kann. Am Freitag ist die zweite Vorentscheidung, ehe am Samstag die Sieger bei einem große Gala-Abend ermittelt werden. In der Jury sitzen unter anderen Bettina Hartmann, Redakteurin der Stuttgarter Nachrichten, und Theaterintendant Sebastian Weingarten.

Karten gibt es unter 07 11 / 22 21 20 50.