Zwei Schule kooperieren bei einem Berufsinformationstag. Ziel der Veranstaltung ist es, den Schülern einen Blick über den Tellerrand der Ausbildungsklassiker zu verschaffen und die vielen verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen.

Wangen - Die Ausbildungsaussichten von Werkrealschülern auf dem Arbeitsmarkt steigen wieder. „Sie sind viel besser als noch vor fünf oder sechs Jahren“, sagt Johannes Knapp, der Koordinator für Berufsorientierung an der Steinenberg-schule Hedelfingen. Allerdings: Wer sich nicht zu präsentieren vermag, dem hilft das wenig. Und jedem täte ein Blick über den Tellerrand der Ausbildungsklassiker gut. Denn, so Knapp, „vielen Schülern ist gar nicht bewusst, welche spannenden Berufe es alles gibt“.

 

Der Berufsinformationstag für Acht- und Neuntklässler an der Wilhelmsschule Wangen setzt dort an. Seit neun Jahren bringt er Schüler und potenzielle zukünftige Arbeitgeber zusammen. Nun nahm die Ein-Tages-Messe eine neue Dimension an, weil nicht nur rund 30 ausbildende Unternehmen und Institutionen von der Deutschen Bahn über den Elektrofachmann aus der direkten Nachbarschaft bis hin zur Polizei zu Gast waren, sondern erstmals auch die Steinenbergschule Hedelfingen mit im Boot war.

Fehlendem Wissen entgegenwirken

Schüler mit Informationen aus erster Hand zu versorgen war für die Wilhelmsschule einst der Gedanke hinter der Aktion. Positive Effekte blieben nicht aus. „Wir haben auf kurzem Wege schon einige Praktika vermitteln können“, sagt der Rektor Thilo Habermann. Eltern und ehemalige Schüler berichten auf der Minimesse authentisch von ihren Erfahrungen und Berufen, Vorstellungsgespräche werden simuliert.

Da wollen es sich auch die Berufskammern nicht nehmen lassen, über Möglichkeiten ihrer Mitglieder zu informieren. „Wir haben 130 Berufe und viele Firmen, die händeringend Nachwuchs suchen“, sagte Julia Mihajlovski von der Handwerkskammer Stuttgart. Dass Ausbilder und Auszubildende nicht zusammenfinden, liege häufig am fehlenden Wissen über die Möglichkeiten. Dem will auch die Industrie- und Handelskammer entgegenwirken, die eigene Bewerbervermittler beschäftigt oder mit Ausbildungsbotschaftern unterwegs ist. Von den Botschaftern, so IHK-Koordinatorin Julia Beck, bekämen die Schüler lebensnahe Informationen und trauten sich eher Fragen zu stellen, weil beide etwa im gleichen Alter seien.