Insgesamt 163 Architekten hatten sich für die Planung des Besucherzentrums im Nationalpark Schwarzwald gemeldet, 22 Entwürfe sind übriggeblieben. Mitte Februar 2015 soll der Sieger gekürt werden.

Ruhestein/Seebach - Der europaweit ausgeschriebene Planungswettbewerb für den Bau des Besucherzentrums im Nationalpark Schwarzwald geht jetzt in die zweite Runde. 163 Architekten und Bewerbergemeinschaften haben höchst unterschiedliche Pläne und Modelle eingereicht, 160 Arbeiten wurden akzeptiert. Das Preisgericht hat inzwischen getagt und 22 Arbeiten für die zweite Phase zugelassen. Bis Mitte Januar müssen die Pläne und Modelle eingereicht sein, die Jury entscheidet am 12. Februar 2015. Der Wettbewerb ist mit 212 000 Euro dotiert. Nach der Entscheidung soll zügig gebaut werden. Die Eröffnung, so heißt es, könnte dann in zwei bis drei Jahren gefeiert werden.

 

Die wichtigste Vorgabe für die Planer: Die Gesamtbaukosten für das Besucher- und Informationszentrum mitsamt Verwaltungsgebäude liegen bei maximal 20,5 Millionen Euro und dürfen nicht überschritten werden. Detailliert sind auch die Vorgaben – etwa für zwei Klassenzimmer, ein Restaurant, ein Kino für 100 Personen mit „aufsteigender Bestuhlung mit Lehnen, kleiner Bühne“ bis hin zur Ausnutzung der Hanglage für einen Skywalk oder Baumwipfelpfad für den Außenbereich.

Umfrage über Akzeptanz des Nationalparks

„Wir haben uns sehr gefreut über das große Interesse“, sagt Pia Riegert-Matt, die Leiterin des Amts Vermögen und Bau in Pforzheim, das den zweistufigen Wettbewerb organisiert. Da das Verfahren anonym läuft, hat auch Riegert-Matt keinen Einblick, ob und aus welchen Ländern die teilnehmenden Büros kommen. Die Arbeiten seien sehr verschieden gewesen, sagt sie. Die Jury habe darauf geachtet, ein möglichst vielfältiges Spektrum von Entwürfen zuzulassen. Das zuständige Infrastrukturministerium lobt dieses „besondere“ Verfahren, weil dadurch in der ersten offenen Phase auch kleineren und regionalen Büros die Teilnahme ermöglicht wurde. Derweil werden die Weichen für die weitere Entwicklung des Nationalparks gestellt, die Einteilung des 10 062 Hektar großen Gebiets in Kern-, Entwicklungs- und Managementzonen steht bevor, an der sich die Bürger in einem Online-Dialog beteiligen können. Und jetzt, knapp ein Jahr seit dem Bestehen des Nationalparks, hat die Nationalparkverwaltung eine Umfrage über die Akzeptanz des Großschutzgebietes in Auftrag gegeben. 1500 Menschen in Baden-Württemberg, insbesondere jedoch die Anrainer, werden darin befragt.

Während der heiß umkämpften Einführung des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg hatte sich in gleich drei Umfragen verschiedener Umweltverbände zwar die Mehrheit der Befragten für einen Nationalpark ausgesprochen. Doch bei den Bürgerbefragungen in sieben möglichen Nationalparkgemeinden hatte damals eine breite Mehrheit der Bevölkerung gegen das Projekt votiert.