In der Sattlerstraße ist eine neue Kita mit Garten für Halb- bis Dreijährige eröffnet worden. Die „Villa Mio“ ist ein weiteres Betreuungsangebot, das studierende Eltern entlasten soll.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Zwanzig Kinder samt Betreuungspersonal werden die schöne alte Villa in der Sattlerstraße 8 behausen. Jüngst wurde dort eine zweigruppige Kita eingerichtet. Die „Villa Mio“ ist bereits die achte Kindertagesstätte, die das Studierendenwerk Stuttgart betreibt. „Damit auch junge Erwachsene, die bereits Mutter oder Vater sind, unbesorgt ihrem Studium nachgehen können, erweitern wir unser Angebot im Bereich der Kinderbetreuung“, sagt Geschäftsführer Tobias M. Burchard das Engagement des Studierendenwerk Stuttgart. Der Bauherr hat das Haus innerhalb von zehn Monaten komplettumgebaut und dafür 1,3 Millionen Euro aufgewendet.

 

Ein Ort mit großen Fenstern und viel Licht

Den Besucher empfangen großzügige, helle Räume, die mit Linoleum in leuchtenden Farben ausgelegt sind. Die Villa bietet den Kindern einen großen Spielbereich, einen eigenen Rückzugs- und Schlafraum sowie Nassbereich mit Toiletten und Waschbecken für beide Gruppen. Große Fenster sorgen für viel Licht und freundliche Stimmung. Der Gruppenraum offeriert zweite Spielebenen. „Dies ermöglicht es den Kindern, unterschiedliche Erfahrungen zu machen, ihre Umwelt aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen“, so Bettina Matissek, Fachberaterin Kinderbetreuung beim Studierendenwerk Stuttgart, die das pädagogische Konzept der „Villa Mio“ entwickelt hat.

Kräuter und Früchte aus dem Garten

Neben dem Spielen und Lernen wird der Bewegung in den Kindertagesstätten große Bedeutung beigemessen, weshalb in der neuen Kita ein Bewegungs- und Turnraum zum Toben und zum Spielen eingerichtet wurde. Als Bewegungsraum dient auch der Garten der Kita, der neu angelegt wurde. Hier lernen die Kinder verschiedene Pflanzen kennen und können vom Frühjahr bis in den Herbst hinein die Kräuter und Früchte aus dem Garten genießen. „Mit Tunnelröhre, einem Wasserlauf mit eigener Pumpe und einem Baumstamm, auf denen die Kinder balancieren können, lässt dieser Garten keine Wünsche offen“, schwärmt Petra Engelsmann, die Leiterin der „Villa Mio“ . Der Aufenthalt im Freien solle auf diese Weise zum Erlebnis werden.

Für die Kleinen selbst ist die Zeit der Eingewöhnung eine wichtige Phase. Nach dem so genannten Münchner Modell wird der Fokus auf die Bindung zwischen den Eltern, dem Kind und den Erziehern gelegt, und eine „Bezugserzieherin“ benannt. „Die Kinder verweilen immer länger in der Kita und bestimmen die Geschwindigkeit des Eingewöhnungsprozesses dabei weitestgehend selbst“, erläutert der Fachbereich Kinderbetreuung des Studierendenwerks.

Die Kinder sind nicht weit weg vom Campus der Eltern

In allen seinen Kindertagesstätten seien die Gruppen mit zehn beziehungsweise zwanzig Kindern – je nach Alter – recht klein. „Für die studierenden Eltern bieten die Einrichtungen die Vorteile, dass sie sich alle in Hochschulnähe befinden und mit zehn Stunden pro Tag sehr lange geöffnet sind.“ So bleibe den jungen Eltern genügend Zeit, um sich tagsüber voll und ganz auf das Studium konzentrieren zu können. Außerdem, so der Fachbereich Kinderbetreuung, arbeite jede Kita nach einem individuellen Konzept, sodass alle Eltern die für sie passende Einrichtung finden könnten. Der Träger führt als weiteren Vorzug an, dass die Kleinen in seinen Kindertageseinrichtungen von Beginn an Menschen unterschiedlicher Nationalitäten kennen lernten.

Grundsätzlich ist die Kita „Villa Mio“ wie alle Kitas des Studierendenwerks für nicht studierende Eltern offen. Bei der Aufnahme haben Studentenkinder aber Vorrang. Danach werden Vormerkungen von Hochschulmitarbeitern berücksichtigt und erst dann die Kinder von Nicht-Hochschulangehörigen. Derzeit allerdings sind alle Plätze belegt, es gibt eine Warteliste.