In den sozialen Netzwerken und per SMS und WhatsApp kursieren Warnungen: Einbrecher tarnen sich als Feuerwehrleute. Die Polizei registriert bisher nur wenige Einzelfälle.

Allein auf der Plattform Twitter gibt es unter dem Stichwort Rauchmelder bereits unzählige Meldungen zu einer vermeintlichen neuen Betrügermasche. Wie ein Lauffeuer verbreiten sich in diesen Tagen Warnungen über soziale Netzwerke, SMS oder WhatsApp, wonach Betrüger von Haus zu Haus gehen und vorgeben, Rauchmelder überprüfen zu müssen, um dann wertvolle Gegenstände oder Bargeld zu stehlen. Derzeit handelt es sich dabei aber noch um absolute Einzelfälle.

 

„Bei uns ist noch immer kein solcher Fall angezeigt worden“, meldet etwa das Polizeipräsidium Aalen. Die Beamten bezeichnen die Warnung als „wunderbare Fake-Meldung“. Viele Menschen würden diese zwar digital verbreiten, aber keiner wisse, wo tatsächlich etwas passiert sei. Auch der Stuttgarter Polizei ist kein Fall von Einbrechern bekannt, die sich als Prüfer von Rauchmeldern ausgegeben haben. Das Polizeirevier im Rems-Murr-Kreis spricht sogar von einer „Internet-hysterischen Menschheit.“

Nur Karlsruhe hat im Land bisher Fälle vermeldet

In Baden-Württemberg hat bisher nur das Polizeipräsidium in Karlsruhe zwei solcher Fälle vermeldet, in denen sich Männer als vermeintliche Prüfer von Rauchmeldern Zugang in Wohnungen verschaffen wollten. Ein etwa 40 Jahre alter Mann hatte am vergangenen Freitagnachmittag versucht, sich an der Tür einer Wohnung in Sternenfels (Enzkreis) als Prüfer der in dem Sechs-Familien-Haus installierten Rauchmelder auszugeben. Die Bewohner ließen den Mann aber nicht ein, sondern erkundigten sich beim Hausmeister, ob sich eine solche Firma angemeldet habe. Als der Hausmeister dies verneinte, wiesen die Bewohner den mutmaßlichen Einbrecher ab.

Ein weiterer Fall in Karlsdorf-Neuthard wurde der Karlsruher Polizei durch eine Anzeige vom Montagabend bekannt: Demnach gaben sich bereits in der vergangenen Woche zwei Männer in Neuthard als Feuerwehrbeamte aus, die Rauchmelder in Augenschein nehmen wollten. Auch diese beiden erhielten aber keinen Zutritt in die Wohnung.

Polizei registriert wenige Einzelfälle

Unterdessen gingen bei mehreren Polizeirevieren in der Region Stuttgart bereits Anrufe besorgter Bürger ein, die vom Hörensagen über solche Betrugsversuche berichteten. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und die Feuerwehr Backnang veröffentlichten über Facebook mittlerweile Warnmeldungen. Bis jetzt scheint es sich bei den beiden versuchten Einbrüchen in Neuthard und Sternenfels noch um Einzelfälle im Land zu handeln. Den Polizeipräsidien etwa in Mannheim, Freiburg, Konstanz, Tübingen und Ulm sind keine solchen Betrugsversuche bekannt.

Auch nach entsprechenden Meldungen in anderen Bundesländern muss man suchen. Die Polizei in Bremen etwa vermeldete vergangene Woche einen solchen Einbruch: Zwei Männer hatten an der Wohnungstür einer 79-jährigen Frau geklingelt mit der Begründung, ihren Rauchmelder überprüfen zu wollen. In dem Glauben, dass dies so seine Richtigkeit habe, ließ die Seniorin die beiden in ihre Wohnung. Während einer vorgab, die Rauchmelder zu kontrollieren, verwickelte der andere sie in ein Gespräch. Erst später bemerkte die Frau den Verlust eines goldenen Rings und von Bargeld. Auch in der Gegend von Hannover sollen sich laut der dortigen Polizei in der vergangenen Woche drei Männer als Prüfer von Rauchmeldern ausgegeben und sich so Zutritt zu zwei Wohnungen verschafft haben. Nur in einem Fall haben die falschen Prüfer jedoch Beute gemacht. Grundsätzlich rät die Polizei: Lieber noch mal nachfragen, bevor man die Tür öffnet.

Tipps von der Polizei

Regelung
Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 16. Juli 2013 eine Rauchmelderpflicht beschlossen. In jedem Schlafzimmer und in Fluren, die als Fluchtweg dienen, muss mindestens ein Warnmelder installiert sein. Eigentümer bestehender Häuser waren verpflichtet, diese bis zum 31. Dezember 2014 entsprechend auszustatten. Weder die Feuerwehr noch Behörden sind dazu berechtigt, Rauchmelder zu kontrollieren.

Verhalten
Aufgrund der derzeit herrschenden Besorgnis vieler Bürger raten die Polizei und das Verkehrsministerium, keine Fremden, die Rauchmelder überprüfen wollen, ins Haus zu lassen. Stattdessen sollte unverzüglich die Polizei alarmiert werden. Falls Unternehmen von der jeweiligen Hausverwaltung eines Mietshauses die Rauchmelder kontrollieren wollen, sollten sich Bewohner durch Nachfrage bei ihrer Hausverwaltung versichern, dass alles seine Richtigkeit hat.