Das Anschreiben ist der Türöffner: Es muss individuell sein und Interesse wecken.

Wer bin ich? Was kann ich, und was will ich? Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Wer sich auf einen Job oder eine Ausbildung bewerben will, muss sich erst einmal selbst kennen. Denn der zukünftige Chef möchte davon überzeugt werden, dass ich der beste Kandidat für das Unternehmen bin.

 

Die persönliche Visitenkarte eines Bewerbers ist das Anschreiben in der Bewerbungsmappe: Es muss Interesse wecken, damit die Bewerbung bis zum Ende gelesen wird. Und ganz wichtig: Die Bewerbungsmappe muss sauber sein, sonst wird sie gar nicht angefasst. Tabu sind auch Rechtschreibfehler, falsche Ansprechpartner oder aus dem Internet heruntergeladene Standardformulierungen. Da Chefs keine Zeit haben, sollte das Anschreiben gut lesbar sein, also keine Schachtelsätze enthalten und eine Struktur haben: Einleitung, Mittelteil und Schluss. Zu viele Stellensuchende bewerben sich auf Stellenanzeigen, die den eigenen beruflichen und menschlichen Fähigkeiten nicht entsprechen und landen deswegen schnell auf dem Stapel der Absagen. Daher ist es wichtig, die eigene berufliche und soziale Entwicklung richtig einschätzen zu können. Am besten man fragt Freunde, Eltern oder weitere Familienmitglieder, um sich darüber klar zu werden. Auch Karrierechecks aus dem Internet können weiterhelfen.

Sehr wichtig ist es, sich ausreichend über den potentiellen neuen Arbeitgeber zu informieren. Da nahezu jede Firma im Internet zu finden ist, erhalte ich so Hintergrundwissen über das Unternehmen. Das verlangt Zeit für Recherchearbeit, aber die kann sich auszahlen: Denn, wenn ich die Firma kenne, kann ich auch beantworten, warum ich in dieser Firma arbeiten möchte. Bewerbe ich mich bei mehreren Unternehmen gleichzeitig, kann ich jedesmal individuell auf diesen Punkt in meinen Bewerbungen eingehen. Damit wird klar erkennbar, dass es ein individuelles Schreiben ist, und kein langweiliger Serienbrief oder die stur abgeschriebene Stellenanzeige.

Die Gestaltung sollte ansprechend, aber dezent gehalten werden und sich im Rest der Bewerbung klar erkennbar fortsetzen. Ein selbst gestalteter, dezenter Briefkopf hilft dabei, dem ganzen eine persönliche Note zu verleihen.

Lustige Grafiken und Sprüche können zwar sehr witzig sein, haben aber in einer normalen Bewerbung nichts zu suchen. Eigene Fähigkeiten können durch Fakten und konkrete Beispiele am besten belegt werden. Ausnahmen sind Branchen, bei denen Kreativität in hohem Maße vorausgesetzt wird, zum Beispiel bei Textern und Designern.

Das Anschreiben sollte auf eine Seite passen. Wer seine Talente und Stärken ausführlicher beschreiben möchte, der kann seiner Bewerbung eine sogenannte »dritte Seite«, eine Art Motivationsschreiben beifügen. Hier kann dem Unternehmen ausführlich dargelegt werden, warum man selbst der richtige Bewerber auf die ausgeschriebene Stelle ist.

Bevor das Anschreiben endgültig auf weißem DIN A4 Papier ausgedruckt wird, sollte jemand Korrektur lesen – für eigene Rechtschreibfehler ist man leider oft blind. Unterschrieben werden sollte das Anschreiben grundsätzlich mit blauer Tinte aus einem Füllfederhalter.