Die 26-Jährige, die von ihrem Ex-Freund am Montag in Pforzheim erstochen wurde, war in der 22. Woche schwanger. Der 32 Jahre alte Elektroinstallateur hatte seine Ex-Freundin getötet und sich danach in den Tod gestürzt.

Pforzheim - Vermutlich aus Enttäuschung und Trauer über das Ende ihrer Beziehung hat ein 32 Jahre alter Mann seine schwangere Ex-Freundin in Pforzheim erstochen. Die Frau sei mit zahlreichen Messerstichen in die Brust in ihrer Wohnung umgebracht worden und habe sich heftig gewehrt, sagte Ermittlungsleiter Michael Stöhr am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Polizei in Pforzheim. „Sie hat um ihr Leben gekämpft.“ Ob der Mann auch der Vater des ungeborenen Kindes war, war noch unklar.

 

Der mutmaßliche Täter hatte sich unmittelbar nach der Bluttat am Montagmorgen aus dem fünften Stock des Mehrfamilienhauses in den Tod gestürzt. Vorher hatte er versucht, sich mit zwei Messerstichen in die Brust umzubringen. Neben den Verletzungen durch den Sturz könne auch einer der Stiche ins Herz letztlich tödlich gewesen sein, sagte Stöhr weiter. Die Obduktionsergebnisse lagen noch nicht vollständig vor. Eine achtköpfige Sonderkommission soll die Hintergründe aufarbeiten: „Wir sind mit den Ermittlungen noch ganz am Anfang.“

Der aus Karlsruhe stammende Elektroinstallateur hatte im Sommer eine kurze Beziehung mit der Frau. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, den er nach ersten Erkenntnissen kurz vor der Bluttat geschrieben hatte. Vermutlich habe er die Tat recht spontan beschlossen. „Er war verzweifelt und hat keinen Ausweg mehr gesehen“, sagte Stöhr. Weitere Einzelheiten wollte der Ermittlungsleiter nicht nennen. Ob der Brief in der Wohnung des Opfers oder der des Manners gefunden wurde, blieb offen.

Der 32-Jährige wurde offenbar von seiner Ex-Freundin selbst in die Wohnung gelassen, als er sie mit dem Messer angriff. Ein Anwohner hatte gegen acht Uhr morgens die Polizei gerufen, nachdem er einen Schrei und den Aufprall des Mannes gehört und dessen leblosen Körper im Hof des Hauses entdeckte hatte. Einen Dolch trug der Tote bei sich. Die Stichwaffe, mit der er die junge Frau getötet hatte, fanden die Beamten in der Wohnung.