Der Bezirksbeirat unterstützt die Forderungen der Anwohner nach mehr Sicherheit für Kinder in der Etzelstraße. Nur wenige Autofahrer halten in dieser Straße das vorgeschrieben Tempolimit von 30 km/h ein.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Die große Lösung, die kleine Lösung oder vielleicht erst einmal eine vorübergehende? Was genau nun in Zukunft in der Etzelstraße im Stuttgarter Süden passieren muss, damit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die Kinder, mehr Sicherheit herrscht, darüber waren sich die Mitglieder des Bezirksbeirats in ihrer jüngsten Sitzung lange nicht einig. Jedoch aber darüber, dass etwas passieren soll. Einstimmig entschieden sie letztlich, sowohl einem Antrag der Grünen als auch einem der FDP – beide im Prinzip ein Prüfauftrag an die Stadt – zu folgen und diesen an die Stadtverwaltung weiterzugeben.

 

Nicht gleich die große Keule schwingen

Die Grünen befürworten in ihrem Antrag, dass die Etzelstraße oben an der Hohenheimer Straße gesperrt wird. Aus ihrer Sicht ist die Durchfahrt aus dieser Richtung nicht erforderlich. „Wir wollen zumindest, dass diese Option von der Stadtverwaltung geprüft wird“, sagte die Bezirksbeirätin Christa Niemeier. Wolf-Dieter Wieland von der FDP wiederum will „nicht gleich mit der Keule schwingen“. Eine Sperrung der Straße wäre aus seiner Sicht ein Präzedenzfall. Wenn es an anderen Stellen Probleme gebe, würden vielleicht viele auf die Etzelstraße verweisen. „Und dann sagen sie, da ging das doch auch“, gab Wieland zu bedenken.

Etzelstraße ist kein Schleichweg

Er schlägt daher in seinem Antrag andere Lösungen vor. Möglich ist nach seiner Ansicht ein Einbau von grünen Verkehrsinseln, die Parkplätze könnten versetzt angeordnet werden, weitere Schilder könnten auf die vielen Kinder in dieser Straße aufmerksam machen oder gesicherte Fußgängerüberwege das Passieren der Straße erleichtern. „Helfen würde es ja schon, wenn die schnurgerade Etzelstraße durch Hindernisse unterbrochen wird“, sagte Wieland. Unterstützung bekam Wieland unter anderem von Ernst Udo Abzieher (AfD). Dieser sprach sich ebenfalls für eine eher sanftere Lösung aus. „Wenn die Etzelstraße gesperrt ist, gibt es keine direkten Weg mehr vom Süden in Richtung Teehaus“, so Abzieher. Vom Süden her kommend sehe er deshalb die Etzelstraße nicht als Schleichweg an. Hans-Dieter Meißner von den Freien Wählern hält von einer Sperrung ebenfalls nichts. Seiner Ansicht nach könnte man das Tempo-30-Schild weiter oben anbringen, damit es deutlich sichtbar ist.

Den Grünen wiederum geht es nicht allein um die Sicherheit der Kinder. Wolfgang Jaworek (Grüne) hält die Kreuzung an der Alexander-/Etzelstraße und Neue Weinsteige allgemein für gefährlich.

Reiner Wallisch vom Stadtplanungsamt konnte zuletzt die Vorschläge der Parteien direkt mitnehmen. Er spricht nun am Mittwoch, 28. Januar, mit den anderen involvierten städtischen Ämter über mögliche Lösungen für die Etzelstraße.