Der Fußgängertunnel am Wangener Marktplatz wird kaum noch genutzt. Deshalb will der Bezirksbeirat nun Künstlern die Flächen anbieten.

Wangen - Die Unterführung am Wangener Marktplatz wird heute kaum noch genutzt. Die oberirdische Fußgängerampel ermöglicht längst ein sicheres Überqueren der Straße – ganz ohne Treppensteigen. Deshalb hatten die Wangener Bezirksbeiräte den Wunsch geäußert, den Durchgang zu schließen oder ihn sogar zuzuschütten. Eine andere Möglichkeit wurde zunächst nicht diskutiert. Nun hat die Wangener CDU aber eine ganz andere Idee: Sie will die Flächen interessierten Künstlern zur Verfügung stellen.

 

„Da in Stuttgart Atelierräume für Künstler dringend gesucht werden, wäre es sicher sinnvoll, wenigstens zu prüfen, ob es hierfür einen Bedarf gäbe“, sagt Marijan Laszlo von der Wangener CDU. „Man könnte zum Beispiel die Kunstakademie oder das Kulturamt fragen, ob hier ein Interesse besteht.“

Andere Städte als Vorbilder

Die Flächen der Unterführung, so heißt es in einem Antrag der Bezirksbeiratsfraktion, könnten für Künstler, die mit Materialien wie Stein, Holz und Metallen arbeiten und dafür größere Räume benötigen, sicher attraktiv sein. Auch für Vernissagen oder Atelierbesichtigungen sei der Durchgang möglicherweise geeignet. Ganz nebenbei würde der Marktplatz durch Kunst im Fußgängertunnel aufgewertet und belebt.

Als Beispiel nennen die Lokalpolitiker die Stadt Köln, wo der Hohlraum unter einer Brücke für eine Ausstellung junger Künstler genutzt worden sei. Auch andernorts in Deutschland würden „schon lange die außergewöhnlichsten Räume von Künstlern genutzt“.

Die Fußgängerunterführung unter dem Wangener Marktplatz ist seinerzeit gebaut worden, um den Schülern der Wilhelmschule einen sicheren Schulweg zu ermöglichen. Dies ist heute durch den oberirdischen Fußgängerüberweg mit einer Ampel gegeben.

Räte sind sich über den Vorschlag einig

Über die neue Nutzungsidee für den Fußgängertunnel diskutierten die Wangener Bezirksbeiräte bei ihrer jüngsten Sitzung. Sie waren sich einig, dass die Stadt zumindest prüfen soll, ob seitens der Kunstszene ein Interesse an den Flächen besteht. Daher beschlossen sie einstimmig, dass die Stadt bei der Kunstakademie und dem städtischen Kulturamt eine entsprechende Anfrage stellen soll.