Die Akustik im Häussler-Bürgersaal in Stuttgart-Vaihingen ist schlecht. Das Thema ist nicht neu. Der Bezirksbeirat hat es nun wieder aufs Tableau gebracht.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Ein paar Jahre lang ist es ruhig gewesen um die schlechte Akustik im Vaihinger Bürgersaal. Aber nun hat der Bezirksbeirat das Thema wieder aufs Tableau gebracht. Die Grünen hatten für die jüngste Sitzung einen entsprechenden Antrag vorbereitet. Sie forderten von der Stadtverwaltung „geeignete Maßnahmen, um die Akustik zu verbessern und die Lautsprecheranlage oder passive Elemente so zu ertüchtigen, dass Zuhörer im ganzen Saal das in Mikrofon gesprochene Wort verstehen können“. In den Saal und seine Ausstattung sei seinerzeit viel Geld investiert worden. Doch weil eine funktionierende Lautsprechereinrichtung fehle, leide die Attraktivität des Veranstaltungszentrums. So begründen die Grünen ihr Anliegen.

 

Dem Vaihinger Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt war das Thema freilich bekannt. Er erklärte: „Das Problem ist der Beton. Ein Bürgersaal ist eben keine Liederhalle. Diese Räume sind nicht für die Aufführung großer Orchesterwerke ausgelegt. Das war auch den Lokalpolitikern bewusst. Dennoch müsse es möglich sein, dass zumindest jeder was verstehe, so der Tenor. Bislang ist es im Bürgersaal oft so, dass mit Mikro die Menschen in den vorderen Reihen und ohne Mikro die in den hinteren Reihen nichts verstehen. „Das ist wirklich schade“, so Klaus Spieske (Grüne).

Schlechte Akustik auch in der Alten Kelter

Robin Garcia (Piraten) wies daraufhin, dass die Akustik gegebenenfalls auch mit Hilfe passiver Elemente verbessert werden könnte. Es gibt spezielle Schaumstoffe, die den Schall dämmen oder absorbieren. Garcia ergänzte, dass wenn eine neue Mikrofonanlage angeschafft werde, man eine digitale Anlage wählen sollte. Alles andere sei veraltet. Die Mitglieder des Bezirksbeirats nahmen den Antrag der Grünen schließlich einstimmig an.

Doch damit war das Thema noch nicht erledigt. Gerhard Wick (SÖS) machte gleich mit dem Scharr-Saal in der Alten Kelter weiter. Fakt ist, dass es auch dort Probleme mit der Akustik gibt. Selbst bei den Sitzungen des Bezirksbeirats, versteht die eine Fraktion oft nicht die andere, was nicht immer an den verschiedenen politischen Grundansichten liegt. Besonders problematisch sind Diskussionsrunden. Zwar hat der Bezirksbeirat vor einigen Jahren zwei mobile Mikrofone angeschafft, die von einem zum anderen weitergegeben werden können. Wenn aber beide Mikros gleichzeitig eingeschaltet sind, funktioniert keines.

Meinhardt erklärte, dass die Stadt keine neue Anlage für die Kelter finanzieren werde, solange die bestehende Anlage noch funktioniere. Die Lokalpolitiker ließen sich aber nicht beirren. Sie forderten einstimmig, dass die Stadt für die Kelter eine moderne Anlage beschaffe, bei welcher mindestens fünf Mikrofone gleichzeitig betrieben werden können.