Der Bezirksbeirat unterstützt den Jugendrat, der einen Calisthenics-Sportpark auf dem Südheimer Platz fordert. Das Garten-, Forst- und Friedhofsamt hat gemeinsam mit den Jugendlichen schon Entwürfe für den Trainingsplatz entworfen. Wie das Projekt finanziert werden soll, ist noch unklar.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Als einen wichtigen Moment in der Geschichte des Bezirksbeirats Süd hat Roland Petri (CDU) die Abstimmung über einen geplanten Calisthenics-Sportpark am Südheimer Platz bezeichnet. „Wir haben hier die Geburtsstunde der Idee miterlebt“, sagte Petri fast schon euphorisch. Vor allem aber sei das Projekt ein Musterbeispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Bezirksbeirat, dem Gartenamt und dem Jugendrat Süd. „Und der Platz ist auch optimal geeignet“, fügte der CDUler noch hinzu.

 

Der Jugendrat hat das Projekt angestoßen

Bereits im November präsentierten die zwei Jugendlichen aus dem Stadtbezirk, Nik Messerschmidt und Samuel Baur, gemeinsam mit der Jugendratssprecherin Amelie Brey ihre Pläne im Bezirksbeirat Süd. Inzwischen haben sich die Jugendlichen gemeinsam mit Mitarbeitern des Garten-, Forst- und Friedhofsamtes (GFF) Gedanken gemacht, wie der geplante Trainingsplatz aussehen könnte. Andreas Hellmann, Leiter des Bezirks Mitte beim GFF, stellte die Ergebnisse in der jüngsten Sitzung des Gremiums im Süden vor. Die Lokalpolitiker waren einstimmig und ohne große Diskussion für das Projekt.

Die benötigten Geräte für die Eigengewichtsübungen habe der Jugendrat selbst entwickelt. Die Fläche soll zudem mit einem Fallschutzbelag und Feinkies ausgestattet werden. Da es ein öffentlicher Ort ist, sei dies notwendig, so Hellmann. Der kleine Trainingsplatz soll dann Geräte für Workout, Climbing und ähnliches erhalten. „Wie diese Dinge eben heutzutage alle heißen“, sagte Andreas Hellmann. Für die „Calisthenics“-Übungen wird eigentlich nur das eigene Körpergewicht benötigt. Entsprechende Geräte, wie es sie zum Beispiel auch schon seit jeher auf Trimm-Dich-Pfaden gibt, können das Training aber noch unterstützen.

Einen solchen Trainingsparcours wünschen sich die Jugendlichen nun am Südheimer Platz. „Die Möglichkeit und den Platz dort gibt es auch“, sagte Hellmann. Dort sei ja eben auch schon ein Kinderspiel- sowie ein Schachplatz und ein Boulefeld. Der Jugendrat habe deshalb bei seinen Plänen nicht nur an sich gedacht, sondern auch an die Kinder und Senioren vor Ort. Das habe ihm an dem Projekt besonders gut gefallen, sagte Hellmann. Denn der Trainingsplatz ist letztlich für jede Altersklasse und jedes Level geeignet. Man muss nicht zwangsläufig extrem trainiert sein.

Ein kleines Plus für die Bezirksbeiräte haben die Planungen ebenfalls. Entlang der Böblinger Straße soll es dann auch eine Gehwegabschrankung geben. „Die haben wir ja schon mehrfach gefordert“, betonte Wolf-Dieter Wieland von der FDP.

Bereits im Jahr 2016 soll der Trainingsplatz kommen

Baubeginn und Fertigstellung des Trainingsparks sind laut Hellmann für das Jahr 2016 angedacht. Die Kosten für den Trainingspark und die Rahmenbedingungen schätzt der Mitarbeiter des Gartenamtes auf rund 70 000 Euro ein. Zunächst hat Hellmann die Möglichkeit geprüft, den Sportparcours über die Stadtentwicklungspauschale Step zu finanzieren. Bisher liegt der Südheimer Platz aber nicht im förderfähigen Gebiet. Man sei dafür aber noch mit dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Gespräch, ob es Möglichkeiten gebe, sagte Hellmann. Seit zehn Jahren werden durch Step in den dicht besiedelten Gebieten der Stuttgarter Innenstadt und Bad Cannstatt kleine Maßnahmen wie Aufwertungen von Straßenräumen, Neugestaltungen von Spielflächen, von Treffpunkten oder Plätzen, Umgestaltung von Schulhöfen und Innenhöfen gefördert. Der Stuttgarter Süden erhält dafür vom Stadtplanungsamt jährlich eine Pauschale von 600 000 Euro.

Der Bezirksvorsteher Raiko Grieb (SPD) lobte den Einsatz und das Engagement des Jugendrats für den Trainingsplatz. „Jetzt geht das Projekt Schritt für Schritt voran“, sagte er in der Sitzung. Allerdings fehlen nun eben noch die finanziellen Mittel für den Bau des Platzes.

Trendsport Calisthenics – Fitness ohne Fitnessstudio

Training
Die Calisthenics sind eine Form des körperlichen Trainings, das eine Reihe von Bewegungen beinhaltet für die nur das eigene Körpergewicht genutzt wird. Die Übungen dienen der Verbesserung von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer.

Entstehung
Schon die alten Griechen kannten die Übungen. Der Trend Calisthenics entstand in New York. Verschiedene Gruppen entwickeln ihren eigenen Stil, indem sie die Calisthenics mit Übungen aus Turnen, Breakdance oder Hip-Hop verbinden.

Parks
Dem Training können Menschen in Sportparks oder im Freien nachgehen. Damit kann sich diesen Sport auch jeder leisten. In der Region Stuttgart verfügt nur die Stadt Leinfelden-Echterdingen über einen Outdoor-Park für Körpergewichtsübungen.