Der Bezirksbeirat Süd hat sich einstimmig gegen die Verlängerung der Bahnsteige auf 80 Meter ausgesprochen. Im Nahverkehrsentwicklungsplan ist der Umbau vorgesehen, weil auch die Stuttgarter Stadtbahnzüge auf dieser Strecke in Zukunft länger sein werden.

Lokales: Sybille Neth (sne)

S-Süd - Die Wunschliste des Bezirksbeirats für den Nahverkehrsentwicklungsplan (NVEP) ist lang. Ein ganzes Bündel von Ergänzungen wie sie von verschiedenen Fraktionen und vor allem vom Jugendrat angeregt worden waren, wurde in der letzten Sitzung vor der Sommerpause verabschiedet. Die Grünen pochen darauf, dass die Bahnsteige nicht von derzeit 40 auf später 80 Meter verlängert werden. Dies gilt insbesondere für den Bihlplatz. Im NVEP ist vorgesehen, die Züge der Linie 1, die durch Heslach fahren, auf 80 Meter zu verlängern. Deshalb müssten auch die Bahnsteige baulich angepasst werden. „Dies ist eine Verschandelung von Heslach“, ärgerte sich der Grüne Bezirksbeirat Wolfgang Jaworek.

 

Lange Züge an kurzen Bahnsteigen

Der Jugendrat hatte bereits im Vorfeld praktische Vorschläge gemacht, wie die Doppelzüge schon jetzt und ohne den Umbau der Bahnsteige während der Hauptverkehrszeiten eingesetzt werden können, ohne dass dabei eine Gefahr für die Fahrgäste besteht. Der Ein-und Ausstieg könne dann eben nur im hinteren Segment des vorderen Zuges sowie im vorderen Segment des hinteren Wagens erfolgen.

Diese Lösung funktioniert allerdings nur, wenn ausschließlich Züge mit einem Durchgang zwischen den beiden Segmenten eingesetzt werden. Der Bezirksbeirat beruft sich auf diesen Lösungsansatz des Jugendrates, um so die erhebliche Verlängerung der Bahnsteige und die Veränderung des Ortsbildes zu umgehen.

Bus bis Degerloch

Die Buslinie 42 soll künftig über die Karl-Kloß-Straße bis Degerloch weiter geführt werden. Diese Forderung besteht schon seit eineinhalb Jahren. So könnte die S-Bahn im Westen über den Süden direkt mit den fünf Stadtbahnlinien in Degerloch verbunden werden. Ralf Blankenfeld (Stadististen) bezweifelte den Nutzen: „Der Bus wird zu den Stoßzeiten immer unpünktlich sein, weil auf der Karl-Kloß-Straße so viel los ist“, wandte er ein.

Nachtbus die ganze Woche

Der Jugendrat macht sich auch für die Ausweitung des Nachtbusverkehrs an allen Wochentagen stark. Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, würden ebenfalls davon profitieren. Auf der Wunschliste stehen zudem mehr Fahrten der Buslinie 82 vom Waldeck zur Universität sowie deren Verlängerung bis zur Sonnenbergklinik und eine verbesserte Beleuchtung bei der S-Bahn-Station Österfeld. Eine Haltestelle der Linie 92 an den Wildparkseen, könnte mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auch bei den Freizeitaktivitäten bewegen, argumentiert der Jugendrat. Auch die Fahrzeiten der Zahnradbahn könnten mit dem geplanten Einsatz von neuen, leisen Zügen mit der Möglichkeit zum Fahrradtransport ausgeweitet werden.

Pedelecs für Kaltental

Der Bezirksbeirat fordert eine Pedelec-Fahrradverleihstation in Kaltental. „Das wäre hier eine echte kurzfristige Hilfe“, lobte Bezirksbeirat Roland Petri (CDU). Bezirksvorsteher Raiko Grieb berichtete, dass in der betreffenden Ausschreibung der Stadtteil jedoch nicht vorgesehen sei. Gleichzeitig wird eine zweite Stadtbahnlinie durch Kaltental gefordert. Dies mit Blick auf die neue Ansiedlung von Betrieben im Gewerbegebiet Vaihingen. So soll das zu erwartende erhöhte Verkehrsaufkommen in Grenzen gehalten werden.