Der Bezirksbeirat spricht sich für den Erwerb des historischen Bahnhofsgebäudes aus.

Untertürkheim - Die Stadt Stuttgart soll klären, wie sie „baldmöglichst das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in Untertürkheim kaufen kann“. Diesem Antrag der Bezirksbeiratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat der Untertürkheimer Bezirksbeirat in seiner jüngsten Sitzung klar zugestimmt. Im Antrag heißt es, die Stadt solle mit dem derzeitigen Eigentümer Verkaufsgespräche führen und „Erwerb und Entwicklung des Bahnhofsgebäudes als festen Bestandteil“ im Masterplan für Untertürkheim verankern.

 

Zur Begründung ihres Antrags zogen Sabine Reichert-Hebel, Martin Glemser und Klaus-Ulrich Blumenstock, die für die Grünen im Bezirksbeirat sitzen, Ergebnisse von Arbeitskreisen heran. So hätten die Teilnehmer der Arbeitskreise „Stadtteilzentrum konkret“ und „Zukunft Untertürkheim“ den Bahnhof und die Umgebung „als äußerst kontraproduktiv für eine Entwicklung des Untertürkheimer Ortszentrums identifiziert“. Sowohl der Verkauf des Bahnhofs als auch des Postgebäudes seien „verpasste Chancen für die Entwicklung des Stadtbezirks“. In beiden Fällen, so heißt es im Antrag weiter, wäre ein Erwerb durch die Stadt Stuttgart „der bessere Weg“ gewesen. Da der Bahnhof im vorrangig behandelten Stadtteilerneuerungsgebiet liegt, seien die Voraussetzungen für einen Kauf durch die Stadt Stuttgart nun günstig.

Erwerb des Bahnhofs soll im nächsten Haushalt verankert werden

Nach Ansicht der Grünen besteht die Gefahr, dass sich die Entwicklung des Postareals nicht nachhaltig genug auf den Untertürkheimer Ortskern auswirkt, „solange sich an der unwirtlichen Eingangssituation des Stadtbezirks am Bahnhof nichts ändert“. Um zu verhindern, dass das Postareal ein alleiniger Erfolg für den Investor werde, nicht aber für den Stadtbezirk, müsse „der Erwerb und die Entwicklung des Bahnhofsgebäudes als städtisches Projekt im Masterplan und im nächsten Haushalt fest verankert werden“. Außerdem solle die mit der Entwicklung des Postareals verbundene Bebauungsplanänderung und der Verkauf der dortigen Parkplätze „an enge Bedingungen geknüpft“ werden.

Der Antrag wurde in dieser Form im Gremium beschlossen. Die Bezirksbeiräte aller Fraktionen stimmten den Forderungen sofort zu.