Im Gremium gibt es zahlreiche personelle Veränderungen. Neu dabei ist die AfD.

Zuffenhausen - Am Dienstag, 23. September, wird sich der Zuffenhäuser Bezirksbeirat zu seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien treffen. Dann werden einige bekannte Gesichter fehlen und dafür neue Räte in der Zehntscheuer erscheinen. Hintergrund für das Stühlerücken sind die Ergebnisse der Kommunalwahl vom 25. Mai. Zwar gehören dem Gremium auch künftig 16 ordentliche Mitglieder an, allerdings gibt es leichte Verschiebungen, was die Stärke der einzelnen Fraktionen angeht. Außerdem kommt mit der AfD, die noch keine Namen nennen kann, eine neue Partei hinzu. Alle anderen Fraktionen haben ihre Kandidaten bestimmt. Allerdings muss das Haupt- und Personalamt noch prüfen, ob die Damen und Herren alle Voraussetzungen erfüllen. Es könnte also auch passieren, dass die Neuen erst im Oktober am Ratstisch Platz nehmen dürfen.

 

Größte Fraktion bleibt die CDU, die auch künftig fünf ordentliche Mitglieder sowie deren Stellvertreter in die Zehntscheuer schickt, und zwar Hartmut Brauswetter, Claus-Peter Schmid, Heini Rittmann, Wolfgang Machauer und Angelika Sauer. Als Stellvertreter werden Gerty Brauswetter, Ursula Seitz, Natalie Spahr, Thavakkumar Shajeevan und Stephan Wohlfahrt agieren. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir wieder eine gute gemeinsame Basis für den Bezirk finden“, sagt Hartmut Brauswetter vor dem Hintergrund der personellen Veränderungen in allen Fraktionen.

Die SPD möchte die Stellvertreter noch mehr einbeziehen

Einen Platz verloren haben die Sozialdemokraten. Künftig werden mit Alexander Mak, Uwe Mammel und Lucia Ströbele noch drei Mitglieder mit dabei sein, ihre Stellvertreter sind Tobias Haubensak, Hans-Georg Kerler sowie Ardita Pecani. „Die Stellvertreter sollen künftig noch mehr mit einbezogen werden“, kündigt Kerler an und betont, dass man trotz des einen Sitzes weniger auch künftig alle für die SPD wichtigen Themen ansprechen und die sozialökologische Linie weiter verfolgen werde.

Was die Zahl der Sitze angeht, hat sich bei Bündnis 90/Die Grünen nichts getan, es bleibt bei drei. Personell hingegen wird es Veränderungen geben. Das langjährige Mitglied Dieter Kümmel ist nicht mehr dabei, seinen Platz nimmt Gisela Siegel ein. „Offen sein und erst einmal schauen“, so lautet ihre Devise – auch gegenüber der AfD. Von der, so Siegel, kenne man eigentlich nur die Europapolitik. Wo die AfD kommunalpolitisch stehe, könne man noch nicht sagen. Neben Siegel werden Emeran Onana und Alexandra Kaulin als ordentliche Mitglieder die Grünen repräsentieren. Stellvertreterin gibt es bislang nur eine, nämlich Elisabeth Schneeweiss-Bauer. Die beiden anderen Stellvertreter-Posten sind noch vakant, die Suche nach geeigneten Personen läuft.

Generationenwechsel bei den Freien Wählern

Mit nur noch einem statt wie bisher zwei Beiräten werden die Freien Wähler vertreten sein. „Generationenwechsel“, so lautet die Devise. Gabriele Wäckerle-Kuhn, die 20 Jahre im Beirat saß, hat zu Gunsten von Martin Schmidhofer, der als Stellvertreter agieren wird, auf ihren Platz verzichtet. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Wäckerle-Kuhn. Viel Arbeit, aber auch viele erfreuliche Themen und interessante Menschen hätten ihre zwei Jahrzehnte im Beirat geprägt. Einziges ordentliches Mitglied der Freien Wähler wird Britta Rempis-Hegar sein.

Zugelegt hat die Fraktionsgemeinschaft von Linken und SÖS. Sie wird künftig zwei statt einem Vertreter entsenden. Pablo Alderete (Linke) und Susanne Bödecker (SÖS) sind beide neu im Gremium, ebenso wie ihre Stellvertreter Karl Reif (Linke) und Oliver Fleig (Linke). „Ich setze auf echte Bürgerbeteiligung“, sagt Bödecker, die vor allem wegen ihres Engagements gegen Stuttgart 21 bekannt ist. Bödecker möchte gerne eine regelmäßige Bürgersprechstunde anbieten und die dort angesprochenen Themen in den Beirat einbringen.

„Ich habe lange und reiflich überlegt“, sagt Karlheinz Schmid. Seit drei Jahrzehnten sitzt er für die FDP im Bezirksbeirat, nun hatte er mit dem Gedanken gespielt, einen Schlussstrich zu ziehen. Nicht zuletzt das gute Zureden aus Reihen anderer Fraktionen habe ihn aber zum Weitermachen bewogen. Als Stellvertreter wird ihm sein Sohn Urs zur Seite stehen.

Seitens der AfD konnte noch kein Namen für den zur Verfügung stehenden Sitz genannt werden. Laut Emil Schöpp, Beirat im Kreisvorstand, gebe es zwar einige mögliche Kandidaten, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen und werde wohl Mitte September erfolgen.

„Wie werden eine gewisse Zeit brauchen, um uns zu finden und aneinander zu gewöhnen“, sagt Bezirksvorsteher Gerhard Hanus im Hinblick auf die vielen personellen Veränderungen. Dennoch gehe er davon aus, dass die Räte, so wie es in den vergangenen Jahren auch der Fall gewesen sei, auch künftig an einem Strang ziehen, wenn es um die Interessen Zuffenhausens gehe.