Auch beim FC Stuttgart-Cannstatt gab es vor dem 22. Spieltag einen Wechsel auf der Trainerbank.

Stuttgarter Norden - Damit dürfte die Sportvg Feuerbach wohl Rekordhalter in der laufenden Saison der Fußball-Bezirksliga sein: Innerhalb von zwei Wochen warten die Feuerbacher mit dem dritten Trainer auf. Erst ging Peter Secker, dann übernahm Interimscoach Jochen Weber, ehe nun ein alter Bekannter als neuer Mann für die Aufgabe erwählt wurde, die Feuerbacher in der Klasse zu halten: Kosta Choudiakis, der sich in seinem ersten Spiel gleich einem nicht minder gefährdeten Kontrahenten gegenüber sieht. Auch der SSV Zuffenhausen hat ein Kellerduell vor der Brust, während an der Spitze des Klassements die Hatz auf Tabellenführer TSVgg Münster fortgesetzt wird. Zum Verfolgerfeld darf sich trotz einer kleinen Schwächephase nach wie vor der FC Stuttgart-Cannstatt rechnen, der aber ebenfalls einen Trainerwechsel vollzogen hat.

 

In der Saison 2006/2007 trugen Kosta Choudiakis und Marco Scheel noch dasselbe Logo auf der Brust – das der Sportvg Feuerbach. Choudiakis hatte die Sportvg als Trainer in der Landesliga auf Platz fünf geführt, Scheel landete als Spieler mit 28 Saisontreffern sogar auf Platz zwei der Torschützenliste. Seit Donnerstag trägt Choudiakis das Wappen der Feuerbacher wieder. Er ist für den Rest der Runde als Trainer verpflichtet worden und löst Interims-Coach Jochen Weber ab, der wieder die zweite Mannschaft der Sportvg übernimmt. „Der Kontakt zu Choudiakis ist nie abgerissen“, sagt Feuerbachs Spielleiter Michael Niethammer. „Ich habe zwei Jahre nichts gemacht. Da dachte ich, man kann es ja mal wieder probieren“, sagt Choudiakis, der am Sonntag seinen ehemaligen Stürmer wieder treffen wird. Denn Scheel trainiert inzwischen den TV 89 Zuffenhausen und hat wie die Sportvg das Problem, dass seine Mannschaft mitten im Abstiegskampf steckt. Mehr noch: Die personelle Lage hat sich weiter verschlechtert. Für Fadi Odesh ist nach dreifachem Bänderriss die Saison gelaufen, Florian Hoffmann muss wegen eines Muskelfaserrisses pausieren, Maximilian Eisentraut ist gesperrt und Nico Garziella muss studienbedingt passen. Kosta Choudiakis muss sich dagegen erst einen Überblick über sein neues altes Team verschaffen: „Außer Achim Besser, Christopher Kaminski und Chris Brand kenne ich schließlich keinen mehr.“

Auch beim FC Stuttgart-Cannstatt gibt es vor der Partie gegen den SV Bonlanden II einen Wechsel auf dem Trainerposten: nachdem Spielertrainer Recep Yildiz aus zeitlichen Gründen nur noch Spieler sein wollte, hatte sich der FC dafür entschieden, die Lücke im Trainer-Duo Recep Yildiz/Gökhan Dogan durch den Sportlichen Leiter Isa Topac zu schließen. Das wiederum wollte Dogan nicht. „Diese Struktur entspricht nicht meinen Vorstellungen, deshalb bin ich zurückgetreten“, sagt Dogan. Nun wird Topac bis zum Saisonende die Verantwortung übernehmen.

Der SC Stammheim hat zwar in den vergangenen drei Begegnungen nur einen Punkt geholt, doch innerhalb des Vereins ist alles im Lot. Bestes Beispiel: Als SC-Coach Thomas Oesterwinter fragte, wer denn die zweite Mannschaft im Pokalspiel verstärken wolle, meldeten sich Emre Yildizeli, Schauki Djelassi und Max Weinmann. Was sich auch bezahlt machte, denn die SC-Reserve zog ins Achtelfinale ein. Und nun will auch die erste Mannschaft der Stammheimer in der Liga wieder zu gewohnter Stärke finden – wobei das eine schwierige Aufgabe wird. Denn der Gegner ist der MTV Stuttgart. Zwar trennten sich die beiden Clubs in den vergangenen drei Punktspielen jeweils mit einem Remis. Aber ein erneutes Unentschieden würde beiden schaden. Dem SC, weil sich damit die Kluft zu den ersten beiden Rängen weiter vergrößert. Und dem MTV, weil er wieder einmal verpassen würde, auf Schlagdistanz zur Spitzengruppe zu kommen. Immerhin kann SC-Trainer Oesterwinter personell aus dem Vollen schöpfen. Sein Amtskollege vom MTV, Francesco Mazzella di Bosco, kann wieder auf die Dienste von Willie Sauerbon und Tom Kursawe bauen.

Auch beim TSV Weilimdorf verkürzt sich die Verletztenliste. Cesur Sevimli ist wieder fit, auch Leo Christ ist zumindest für eine Halbzeit wieder einsatzfähig. Damit ist nur noch der Einsatz von Stürmer Carmine Pescione offen, den eine Erkältung außer Gefecht gesetzt hat. Allerdings hat der TSV eine undankbare Aufgabe zu bewältigen: „Bei so einem Spiel kann man eigentlich nur verlieren“, sagt Weilimdorfs Spielleiter Michael Bachmann. Denn am Sonntag gastiert das Tabellenschlusslicht SKV Palästina Al Q’uds an der Giebelstraße. Bachmann warnt nicht ohne Grund, denn erst am vergangenen Spieltag gewann der abstiegsbedrohte Aufsteiger mit 2:1 gegen den SV Vaihingen.

Mit just diesem SV Vaihingen bekommt es Croatia Stuttgart zu tun. Und eigentlich könnte das Team von Trainer Igor Ilicic mit breiter Brust in den Vergleich gehen. Schließlich warfen die Kroaten den unangefochtenen Tabellenführer TSVgg Münster aus dem Bezirkspokal-Wettbewerb (siehe Seite VI), womit sich einmal mehr bestätigte, was Ilicic von seinem Team hält: „Es ist halt eine Wundertüte.“ Nun gilt es nur noch, diese Leistung aus dem Cup auch in der Liga zu zeigen. „Wenn wir in Vaihingen so spielen wie gegen Münster, dann werden wir zumindest nicht verlieren“, ist sich der Croatia-Coach sicher.

Nichts stärkt das Selbstvertrauen so sehr wie Siege. Gemessen daran müssten die Kicker des SSV Zuffenhausen vor dem Spiel gegen die Spvgg Möhringen richtig selbstbewusst sein. Denn das Team von Trainer Ingo Ramljak hat im Jahr 2015 noch kein Pflichtspiel verloren. Allerdings ist der jüngste Erfolg, das 1:0 im Pokalspiel bei Tuna Spor Echterdingen, nicht folgenlos geblieben. „Wichtig war: kein Platzverweis, keine Verletzen, und dann irgendwie weiterkommen“, sagt Ramljak. „Naja, zwei Sachen sind ja eingetroffen.“ Platzverweis gab es keinen, im Cup-Viertelfinale steht der SSV auch. Allerdings zog sich Fabian Eichner eine Bänderdehnung zu und fällt für das wichtige Spiel gegen die Spvgg aus. Sollte der SSV gegen die kampfstarken Möhringer gewinnen, könnte er das Polster auf die Abstiegsränge weiter vergrößern.