Der Untertürkheimer Bezirksvorsteher Klaus Eggert geht in den Ruhestand. Am Dienstagabend, 30. September 2014, wird er in der Sängerhalle offiziell verabschiedet.

Untertürkheim - Als Bezirksvorsteher Untertürkheims hat Klaus Eggert in den vergangenen 25 Jahren viel erlebt. Sein Bezirk hat sich verändert, ebenso wie die Gesellschaft. Und so musste sich Eggert in seinem Amt immer wieder neuen Themen und Fragestellungen widmen. Ende Juli ist er 65 Jahre alt geworden, am kommenden Dienstag, 30. September, verabschiedet er sich mit einer Feier in der Sängerhalle in den Ruhestand.

 

Wenn er auf seine 25-jährige Tätigkeit als Bezirksoberhaupt zurückblickt, kommen Klaus Eggert zahlreiche Situationen in den Sinn. Besonders gut in Erinnerung geblieben ist ihm beispielsweise die Rettung des Untertürkheimer Hallenbads. „Im Jahr 1995 wäre das Hallenbad beinahe geschlossen worden“, sagt Eggert. „Daraufhin wurde extra ein Förderverein gegründet, um eine Schließung aus Kostengründen zu vermeiden. Das war schon ziemlich spektakulär.“ Und der Plan zur Hallenbadrettung funktioniert bis heute. So wird das Hallenbad jeden Tag von mehr als 1000 Schülern und Vereinssportlern genutzt.

Auch die Sanierung des alten Rathauses war ein Höhepunkt

Ein weiterer Höhepunkt in Klaus Eggerts Laufbahn war die Sanierung des alten Rathauses um die Jahrtausendwende. Die Modernisierung des Gebäudes lag dem Bezirksvorsteher sehr am Herzen. Denn schließlich, meint er, sei das Rathaus „der Mittelpunkt des Orts“.

Für Klaus Eggert war in den vergangenen Jahren aber nicht nur die städtebauliche Weiterentwicklung seines Bezirks ein Thema. Er wollte auch eine gute Infrastruktur für Kinder und Jugendliche schaffen – mit Spielplätzen, Kindergärten und Schulen. Als erster Bezirk in den Oberen Neckarvororten etablierte Untertürkheim außerdem einen Jugendrat zur politischen Mitbestimmung der Jugendlichen im Bezirk.

Die Arbeit für Jugendliche lag Eggert ebenso am Herzen

Wichtig, sagt der 65-Jährige, sei ihm in seiner Amtszeit auch stets die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen gewesen. Im Zuge des demografischen Wandels habe man zudem daran gearbeitet, die Angebote und die Grundversorgung für ältere Menschen zu verbessern. So wird im Bezirk nun die erste heimbezogene betreute Wohnform für Senioren realisiert: In einem Anbau des Paul-Collmer-Heims in Luginsland sollen 30 Wohnungen entstehen, in denen die Menschen betreut werden.

Bei allen erfolgreich umgesetzten Vorhaben, sagt Eggert, dürfe man jedoch eines nicht vergessen. „Ohne die Unterstützung des Gemeinde- und Bezirksbeirats, der Verwaltung und der Bevölkerung geht es nicht. Zum Glück hat das auch immer gut funktioniert.“

Eggerts Nachfolgerin ist seine bisherige Stellvertreterin

Schwierigkeiten hat nach den Worten von Klaus Eggert der Handel im Ortskern. Dort haben in den vergangenen Jahren mehrere Geschäfte geschlossen. „Erst kürzlich hat wieder ein Fotostudio zugemacht“, so der Bezirksvorsteher.

Mit diesem Problem wird sich wohl auch Eggerts Nachfolgerin Dagmar Wenzel befassen müssen, die vom 1. Oktober an Untertürkheims Bezirksoberhaupt sein wird. Eggert ist überzeugt davon, dass seine bisherige Stellvertreterin ihre neue Aufgabe gut meistern wird. „Frau Wenzel ist hoch motiviert und hat Lust, sich für den Bezirk einzusetzen. Sie hat ein gutes Ansehen im Bezirk und ich denke, das Amt ist bei ihr in guten Händen.“

In seiner freien Zeit will sich Eggert seinen Hobbys widmen

Sobald er sein Amt übergeben hat, will sich Eggert, wie er sagt, „nicht mehr in die Kommunalpolitik einmischen“. Stattdessen will er lesen, radfahren und seiner Frau und seiner Schwiegermutter beim „Beeren zupfen“ im Garten zur Hand gehen. „Langweilig“, sagt er, „wird mir sicherlich nicht.“