Wenn Brad Pitt auf dem roten Teppich erscheint, ist die Fanbelagerung garantiert. In London sprach der US-Star ungewöhnlich offen über seine Familie und die Hochzeit mit Angelina Jolie.

London - Mit dem Auftritt eines echten Superstars ist am Sonntagabend das BFI London Film Festival zu Ende gegangen. Brad Pitt stellte in der britischen Hauptstadt sein Kriegsdrama "Fury" (zu deutsch "Herz aus Stahl") vor - und sprach außerordentlich offen über sein Privatleben, seine Kinder und seine heimliche Hochzeit mit Angelina Jolie.

 

Für den 50-Jährigen war das Ja-Wort längst überfällig, verriet er der BBC: „Ich meine, wir haben sechs Kinder.“ Die Zeremonie sei sehr emotional gewesen: „Ich war überrascht, wie sehr es mich bewegt hat. Es bedeutet schon ein Bekenntnis, es ist mehr als nur ein Stück Papier.“

Sein neuer Film war für Pitt auch ein Stück hinzugewonnener Lebenserfahrung: „Für mich war das eine wirkliche Lehrstunde im Anführen - darin, sich Respekt zu verdienen und für andere verantwortlich zu sein“, sagte der US-Schauspieler. „Durch die Erfahrung bin ich ein besserer Vater geworden.“

Pitt in Weltkriegsdrama

Der Film erzählt die Geschichte von einer Panzerbesatzung aus fünf US-Amerikanern während des letzten Vorstoßes der Alliierten in Nazi-Deutschland. Pitt spielt den Sergeant, der den Panzer namens „Fury“ kommandiert. Der Film von David Ayer porträtiert die kampferfahrenen Soldaten zum Kriegsende als psychisch angeschlagene Truppe, die sich als Familie sieht.

„Es war die dankbarste, unglaublichste Erfahrung meines Lebens, sowohl beruflich als auch persönlich“, sagte Pitts Co-Star Shia LaBeouf (28). Der Film habe alle Mitwirkenden auch nach Drehschluss beschäftigt, sagte Darsteller Jon Bernthal (38). „Das ist kein Film, nach dem man ein Bier trinkt, sich einen netten Abend in der Stadt macht und sich beim Chinesen was zu essen holt.“

Um sich in seine Rolle des Don „Wardaddy“ Collier hineinzuversetzen, verbrachte Brad Pitt auch Drehpausen in dem Panzer am Set, erzählte Produzent Ayer. „Es war sein Adlernest, so blieb er in der Rolle.“

Vorbereitet hatte sich der Filmstar auch gemeinsam mit seiner Frau Angelina Jolie, die parallel an dem Weltkriegsdrama „Unbroken“ arbeitete. „Das war wirklich eine wunderbare Erfahrung“, sagte Pitt. „Wir arbeiten normalerweise nicht gleichzeitig, unser Plan ist durcheinandergekommen, so kam das. Aber es war schön.“

Müsste einer seiner Söhne für die USA in den Krieg ziehen, wäre er besorgt, sagte Pitt, der auch als Produzent an „Herz aus Stahl“ mitwirkte. „Wenn sie ihn rufen, rufen sie ihn, ich denke, es gibt nicht viel, was man dann tun kann“, meinte der Hollywoodstar. „Ich würde mir als Vater Sorgen machen, sicherstellen, dass er so gut wie möglich trainiert wird, und ich denke, ich würde anfangen zu beten.“