Die Bürgerinitiative Hopfengärten fühlt sich von der Stadtverwaltung übergangen und wendet sich jetzt an den Landtag.

Ein Streit über eine geplante Kirche der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Bietigheim-Bissingen geht in eine neue Runde. Die Bürgerinitiative Hopfengärten hat sich an den Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg gewandt. Der soll die „Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit“ des Gemeinderatsbeschlusses vom Februar überprüfen, wie es in dem Schreiben heißt. Damals hatte der Gemeinderat den Bebauungsplan abgesegnet, der im Bissinger Gewerbegebiet Hopfengärten den Bau einer syrisch-orthodoxen Kirche vorsieht.

 

Davor hatte es eine hitzige Debatte gegeben, in der die Stadtverwaltung und die Bürgerinitiative unterschiedliche Lärm- und Verkehrsgutachten vorgelegt hatten. Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass eine neue Kirche mit Gemeindezentrum das anliegende Wohngebiet zu sehr mit Besucherverkehr belasten würde, und fordert daher eine Erschließung des Areals über eine neu zu bauende Straße von Süden her.

„Die Stadt hat unsere Bedenken mit ihrer Vorlage einfach vom Tisch gewischt“, sagt Mark Lochbrunner von der Bürgerinitiative. Jetzt solle der Petitionsausschuss prüfen, ob das Prozedere regelkonform verlaufen sei. Die Stadt ist nach wie vor von der Rechtmäßigkeit des Bebauungsplans überzeugt, „deswegen sehen wir der Prüfung mit gutem Gewissen entgegen“, sagt die Sprecherin Anette Hochmuth. Auf die weiteren Planungen habe die Prüfung durch den Petitionsausschuss keine Auswirkung.