2014 war der Gewinn der Sozialstation in Korntal-Münchingen noch hoch, 2015 ist er stark gesunken. Außerdem ist der Pflegedienst wieder bewertet worden.

Korntal-Münchingen - Zufriedenstellend – so lautet die Bezeichnung in der Vorlage des Ausschusses für Verwaltung und Soziales, der in Korntal-Münchingen am Donnerstag getagt hat. Es war die Umschreibung für das Geschäftsjahr 2015 der KM Sozialstation. Das endet mit einem denkbar knappen Jahresgewinn von 9500 Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 71 000 Euro gewesen.

 

2014 aber, so heißt es, könne nur bedingt als Vergleich herangezogen werden, denn zum einen habe es damals eine Großspende für die Sozialstation gegeben, zum anderen wurden demnach einige Abrechnungen erst nachträglich gebucht. Beim reinen Betriebsergebnis des vergangenen Jahres gab es indes ein Minus von 18 000 Euro – 2014 hatte man noch bei einem Plus von 17 000 Euro gelegen. Durch ein „sehr gutes Finanzergebnis und die Auflösung von Rückstellungen“, so heißt es weiter, habe man das Gesamtergebnis jedoch noch positiv gestalten können.

120 Menschen haben Hausnotruf-Button

Rund 1,4 Millionen Euro hat die Sozialstation an Pflegeentgelten eingenommen, für das Personal – 52 Mitarbeiter auf 22,6 Stellen hat die Pflegeeinrichtung Ende des vergangenen Jahres verzeichnet – mussten rund 1,3 Millionen Euro aufgewendet werden. Auf Material entfielen darüber hinaus knapp 62 000 Euro.

Die Sozialstation, deren Gesellschafter die Stadt, die Diakonie der evangelischen Brüdergemeinde und der Verein Füreinander-Miteinander sind, ist für die häusliche Pflege im Stadtgebiet zuständig. Die Mitarbeiter betreuen und versorgen alte, kranke und behinderte Menschen, egal ob zeitweise oder dauerhaft. Die Mitarbeiter unterstützen ihre Patienten auch im Haushalt, wo es nötig ist, außerdem helfen sie im Rahmen des Hausnotrufs. Durchschnittlich waren im Jahr 2015 120 Haushalte an dieses Hausnotruf-System angeschlossen, etwa 270 Patienten werden von der Sozialstation ambulant betreut.

Die Pflegestelle bekommt sehr gute Noten

Außerdem wurde die Sozialstation, wie jedes Jahr, vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) getestet – das Ergebnis: Note 1,1. Bei den pflegerischen Leistungen und dem Bereich Dienstleistung und Organisation erhielt die Einrichtung jeweils die Note 1,0; bei ärztlich verordneten pflegerischen Leistungen eine 2,3. Auch die Kundenbefragung mündete in der Note 1,0 – befragt wurden jedoch nur sechs von rund 120 Patienten.

Mit einer Gesamtnote von 1,1 liegt die Pflegestelle knapp über dem Bundesdurchschnitt von 1,2 und genau im Landesdurchschnitt. Die Qualitätsprüfung ist jedoch als wenig aussagekräftig in die Kritik geraten, da gravierende Mängel durch positive Ergebnisse in anderen Bereichen überdeckt werden können. So kann etwa eine gut lesbare Speisekarte Mängel in der Medikamentenversorgung aufwiegen.