Nach einer Woche Sensibilisierung zum Thema Einbruch via Twitter zieht die Polizei in Stuttgart Bilanz. Polizeipräsident Lutz zeigt sich zufrieden, warnt aber vor Euphorie.

Stuttgart - Die Polizei in Stuttgart hat nach der einwöchigen #keinbruch-Aktion Bilanz gezogen.

 

Über Twitter hatten die Beamten eine Woche lang live Tweets zu Einbrüchen veröffentlicht. Ziel der Aktion, an der neben der Polizei in Baden-Württemberg auch die Polizei in Berlin, Sachsen und Bremerhaven teilnahm, war es, die Bürger für das Thema zu sensibilisieren. Am Donnerstag stellte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) die endgültige Jahresbilanz 2015 zu Wohnungseinbrüchen vor. Stuttgarts Polizeipräsident Franz Lutz zeigte sich zufrieden: "Die vielen Präventionsmaßnahmen und die Zentralisierung der Ermittlungen sowie die starke Präsenz der Schutz- und Kriminalpolizei in Wohngebieten, die im letzten Jahr noch einmal intensiviert wurde, greifen."

Weniger Einbrüche, mehr Aufklärung

Nachdem in den vergangenen Jahren die Einbruchszahlen in Stuttgart kontinuierlich gestiegen waren, ist dieser Trend 2015 laut Polizei gestoppt worden. Mussten sich die Beamten 2014 noch um 1277 Fälle kümmern, waren es im Jahr 2015 mit 903 schon deutlich weniger - ein Rückgang von 29,3 Prozent. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um 10,5 Prozentpunkte auf 28,1 Prozent. Lutz betonte zudem, wie wichtig es sei, dass Bürger aktiv bei der Verhinderung von Einbrüchen mitarbeiten: "Gleich bei der Polizei anrufen, wenn verdächtige Personen unterwegs waren - das hat 2015 echt gut geklappt", lobte der Polizeipräsident die Stuttgarter Bürger. Unter anderem durch Zeugenaussagen konnte beispielsweise Ende November des vergangenen Jahres einer mehrköpfigen Einbrecherbande aus Chile das Handwerk gelegt werden.

Die meisten Einbrüche geschehen in Stuttgart-Vaihingen

Der von Einbruchdiebstählen am häufigsten betroffene Stadtbezirk ist laut Polizei Stuttgart-Vaihingen. In den meisten Fällen steigen die Täter durch Aufhebeln von Fenstern oder Türen ein und am häufigsten in Mehrfamilienhäuser. Die meisten der Einbruchdiebstähle wurden zudem an Wochenenden begangen - der Freitag scheint dabei der "beliebteste" Tag bei den Tätern gewesen zu sein.

Trotz des Rückgangs der Taten und der offenbar gestiegenen Aufmerksamkeit in der Bevölkerung warnt Polizeipräsident Lutz vor verfrühter Euphorie: "Jeder Einbruch ist einer zu viel und beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Menschen zutiefst."