Die fünf Arbeiten des Schorndorfer Bildhauer-Symposiums von 2017 sind nun am Fluss aufgestellt und ziehen die Blicke auf sich.

Schorndorf - Mehr als 40 künstlerische Skulpturen hat Schorndorf mittlerweile, fünf Neuzugänge stehen seit dem jüngsten Bildhauer-Symposium entlang der Rems. Am meisten Aufmerksamkeit findet die Arbeit „Puls“ von Christoph Traub. Das stilisierte, aus einem Findling geschlagene und auf einem Stahlrohr montierte Herz, in das der Bildhauer Adern eingraviert hat, hat seinen Platz gut sichtbar neben der Remsbrücke in der Stuttgarter Straße. Die Arbeit hat in den sozialen Medien nicht nur Freunde gefunden, ein noch eher freundlicher Kommentator schreibt von der „versteinerten Uhr, die dort stand und nie ging“.

 

Sonderzuschuss der Stadt

Dass sich Passanten erst an so manche Skulptur gewöhnen müssen, ist nichts Neues. Beim Kulturforum Schorndorf ist man dennoch mit dem Verlauf des Symposiums sehr zufrieden. Die Stadt, heißt es von dort, habe das Symposium nicht nur mit einem Sonderzuschuss gefördert, sondern auch die Aufstellung der Arbeiten rasch bewerkstelligt. Besonders dankbar ist das Kulturforum dem Schorndorfer Christoph Traub, weil er nicht nur das Herz beigesteuert hat, sondern zur Organisation des Symposiums viel beigetragen habe. „Die Remsbrücke als Tor dieser Stadt fordert etwas Großes“, hatte Walter Krieg gelobt, der gemeinsam mit Andrea März das Ereignis maßgeblich vorbereitet hatte.

Die weiteren Arbeiten sind in anderer Art und Weise gestaltet. Der Kieler Bildhauer Jo Kley hat die Arbeit „Twister“ beigetragen, die nun am Eingang des Sportparks Rems kraftvoll emporwirbelt. Neben der Mittleren Brücke steht in einer Grünanlage „Crossing für Schorndorf“ von Manuela Tirler, ein stählernes Geäst, das aus dem Boden wuchert. Wegen dem abschließenden Sandstrahlen war dies die letzte Arbeit, die aufgestellt wurde. Nach der Behandlung wird der Stahl im Lauf der Zeit eine rostrote Farbe annehmen. In einer kleinen Grünfläche an der Mittleren Uferstraße befindet sich der „dazwischen-Fluss“, eine Holzarbeit von Ebba Kaynak. In das gabelförmige Gebilde ist eine stilisierte Rems-Welle eingelassen, auf der ein Boot treibt. Das Form konnte die Schorndorfer Künstlerin erst mit der dritten Säge erreichen, die ihr ein Waiblinger Motorgerätehersteller zur Verfügung gestellt hatte.

Die Arbeit des aus Syrien stammenden Künstlers Tareq Alghamian steht wenige Meter daneben, aus dem weißen plattenförmigen Stein ragt eine zweite Ebene hervor, die zur Grundfläche schräg steht. Die Arbeit trägt zwar den Titel „Verbindung“, steht aber gleichsam auch für das, was nicht verbunden werden kann.

Alle Standorte dauerhaft

Alle Skulpturen sind jetzt offiziell der Stadt übereignet worden. Ihre Standorte sind dauerhaft, lediglich die Skulptur „Puls“ soll noch eine neue Verankerung erhalten, da neben der Remsbrücke die Kreuzung noch umgebaut und dort mehr Platz für Radwege geschaffen werden soll.

Wird es in zehn Jahren wieder eine ähnliche Skulpturen-Aktion in Schorndorf geben? Die Kulturforums-Geschäftsführerin Alexa Heyder ist sich da nicht sicher. Bei ihrem Besuch auf der diesjährigen Documenta in Kassel habe sie viele Installationen gesehen, viele Wandarbeiten und Performances, die zum Teil auf Video festgehalten wurden – aber kaum neue Skulpturen. Sie sei sich daher nicht sicher, ob man in Schorndorf daran festhalten wolle, weitere Plätze mit Großskulpturen zu gestalten. Das müsse die Zukunft zeigen.