Die Bezirksbeiräte in Obertürkheim wollen wissen, wie sich die weiterführende Schullandschaft in den Oberen Neckarvororten entwickelt.

Obertürkheim - Die SPD-Bezirksbeiräte haben in der letzten Sitzung im Bezirksamt Obertürkheim eine Diskussion über die weiterführenden Schulen in den Oberen Neckarvororten angestoßen. Da die Werkrealschulen in Hedelfingen und Luginsland keine Schüler mehr für die fünften Klassen aufnehmen dürfen, gibt es in den Oberen Neckarvororten nun nur noch drei weiterführende Schulen: die Wilhelmschule in Wangen, die Lindenrealschule in Untertürkheim und das Wirtemberg-Gymnasium, das ebenfalls zu Untertürkheim gehört.

 

Im Jahr 2014, so heißt es im Antrag der SPD-Fraktion, hätten 320 Schülerinnen und Schüler die vierte Klasse in den Oberen Neckarvororten abgeschlossen. Diese Zahl werde in den kommenden Jahren leicht ansteigen. In diesem und im Jahr 2013 hätten sich aber jeweils rund 100 Kinder für weiterführende Schulen außerhalb der Oberen Neckarvororte entschieden und damit längere Schulwege in Kauf genommen.

Die SPD kann sich eine Gemeinschaftsschule vorstellen

„Ungelöste Aufgaben“ sind dem Antrag zufolge die zukünftige Nutzung der Räumlichkeiten der Steinenbergschule und „ein fehlendes Angebot für einen Gymnasialabschluss in neun Jahren“, wie ihn Gemeinschaftsschulen anbieten könnten. Daher fordert die SPD-Fraktion in ihrem Antrag, die Möglichkeit einer Gemeinschaftsschule in den Oberen Neckarvororten zu prüfen. Denkbar sei hierbei etwa, die Werkrealschulen in Wangen und Hedelfingen zu einer kooperativen Gemeinschaftsschule weiter zu entwickeln. Eine weitere Möglichkeit sei, die Lindenrealschule zur Gemeinschaftsschule zu machen.

Die Bezirksbeiräte waren sich einig, dass die Oberen Neckarvororte ein klares Schulentwicklungskonzept benötigen. Allerdings forderten die Vertreter der anderen Fraktionen, dass nicht nur die Möglichkeit einer Gemeinschaftsschule geprüft, sondern ein Gesamtkonzept für die Bezirke erstellt werden soll – ohne Fokus auf eine bestimmte Schulart. Vielmehr sollten alle denkbaren Modelle in Betracht gezogen werden. Außerdem schlugen einige Bezirksbeiräte vor, sich bei der Frage der Schulentwicklung mit den anderen Bezirken in den Oberen Neckarvororten zusammen zu tun.

Ein Gesamtkonzept soll her

Nach einer langen Diskussion waren sich die Bezirksbeiräte schließlich einig. Sie forderten einstimmig, dass das Schulverwaltungsamt zeitnah in einer gemeinsamen Sitzung aller Bezirksbeiräte der Oberen Neckarvororte über die Schulsituation berichten soll. Sollten die Beiräte der anderen Bezirke kein Interesse an der Sitzung haben, solle der Bericht vor dem Bezirksbeirat Obertürkheim erfolgen.