Die Punkband Billy Talent wird in der Schleyerhalle für ordentliches Rock ’n’ Roll-Handwerk euphorisch gefeiert. So viel Rudelhopsen war dort schon geraume Zeit nicht mehr zu bestaunen.

Stuttgart - 21 Songs in 86 Minuten: mit einem schnörkellos-temporeichen Auftritt verwandelte das kanadische Quartett Billy Talent am Mittwochabend die Schleyerhalle zum brodelnden „Talent-Schuppen“. Titel des aktuellen Albums „Afraid Of Heights“ und bewährte Bandklassiker wie „Devil in a Midnight Mass“ und „Red Flag“ mischten Sänger Benjamin Kowalewicz & Co. dabei zu einer Punkrock-Revue, die zwar nicht mit musikalischen Feinheiten überraschte, die 7500 Fans mit kernigem Kraftrock im oberen Drehzahlbereich aber gleichwohl zu Begeisterungsstürmen hinriss. So viel Rudelhopsen war in der Schleyerhalle jedenfalls schon geraume Zeit nicht mehr zu bestaunen.

 

Auch das Fehlen ihres schwer erkrankten Schlagzeugers Aaron Solowoniuk verkraftete die Band ohne Probleme. Sein Vertreter Jordan Hastings sorgte mit einem bassdrum-lastigen Trommelfeuerwerk für Tempo und Druck. Ein rasanter Abend ohne den geringsten Funken wehmütiger Punkrock-Nostalgie.