Am 1. Juli war es so weit. Die Bioabfallsammlung im Kreis Göppingen läuft an, doch noch nutzen nur wenige Gebührenzahler nutzen das jüngste Dienstleistungsangebot des Göppinger Abfallwirtschaftsbetriebs.

Göppingen - Es geht ja noch nicht einmal eine Woche lang.“ Sieglinde Gebhardt vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) dämpft zu Beginn dieser Woche allzu hohe Erwartungen an das anfängliche Biomüllaufkommen im Kreis. Seit dem 1. Juli greift die neue Regelung, dass nun auch Speisereste und verdorbene Nahrungsmittel bei der Abfallsammlung getrennt erfasst und verwertet werden.

 

Nur wenige Beutel auf der Straße

Ein Blick die Straßen entlang an den Abfuhrtagen fällt jedoch ernüchternd aus. Nur sehr vereinzelt stehen die kleinen blauen Biomüll-Plastikbeutel auf den Gehsteigen zur Abholung bereit. In Göppingen köchelten am Freitag in einzelnen Straßenzügen gerade mal zwei oder drei Tüten in der brütenden Sommerhitze vor sich hin. Doch sehr viel mehr habe man sich zum Auftakt auch nicht erhoffen können, räumt Gebhardt ein.

Immerhin ist die von manchen beschworenen große Sauerei ausgeblieben. Trotz der eher ungünstigen Witterung habe es keine Beschwerden wegen der Geruchsbelästigung gegeben. Allerdings gab es zum Auftakt auch erste Anlaufschwierigkeiten. „Uns wurde in einem Ort von aufgerissenen Tüten berichtet“, sagt Sieglinde Gebhardt vom AWB. „Das müssen wir jetzt prüfen“, sagt sie, und: „Es gab wohl auch vereinzelt Tüten, die nicht abgeholt worden sind. Ob sie nun vom Fahrer übersehen oder einfach ein wenig zu spät rausgestellt wurden, wissen wir nicht. Die Fahrer mussten dann halt noch mal los und bis 21 Uhr nacharbeiten.“

Müllabfuhr musste nacharbeiten

In den kommenden Tagen will Gebhardt weiter solche Meldungen sammeln. „Dann können wir sehen, welche Schwierigkeiten für die Bürger noch auftauchen können. Wir werden dann auch noch mal gezielt informieren“, kündigt sie an. Unter anderem sollen die Bürger noch mal darauf hingewiesen werden, den Biomüll tunlichst bis 6 Uhr zur Abholung bereit zustellen.

Ab Januar kann man Gebühren sparen

Genau das scheinen einige zu vermeiden, aus Angst dass die Tüten über Nacht von Krähen, Katzen oder Ratten attackiert werden. „Vermutlich scheuen auch einige die Biomüllbeutel, weil es eben zurzeit sehr heiß ist“, vermutet Gebhardt. Sie habe jedoch die Biobeutel selbst zuvor extra zu Hause getestet. „Die Tüten sind dicht, wenn man sie gut zuknotet. Es tropft nicht, es riecht nicht, und ich glaube auch nicht, dass dann Tiere angezogen werden, auch wenn man den Müll bereits am Abend davor rausstellt “, sagt sie.

Dennoch hat der AWB das erste halbe Jahr der im Filstal noch ungewohnten Biomüllsammlung als Testzeit veranschlagt, sowohl für sich, als auch für die Gebührenzahler. Von ersten Januar an gibt es dann für die Bürger auch die Möglichkeit, die Leerung der durch den Biomüll erleichterten Restmülltonne vom 14-tägigen auf einen vierwöchigen Rhythmus umzustellen und so Müllgebühren einzusparen.